Der Trompeter Jakob Bänsch hat 2024 für sein Debüt-Album den „Deutschen Jazzpreis“ erhalten. Mit gerade mal 22 Jahren wird er als eines der großen jungen Talente im Jazz bereits zu den wichtigsten Festivals eingeladen. Sein zweites Album „All The Others” in größerer Besetzung zeigt eine noch stärkere Reife des Künstlers.
Jakob Bänsch, der aus der Nähe von Pforzheim stammt und heute in Köln studiert, hat für die aktuelle Produktion Themen und Charaktere aus seinen liebsten Filmen, Büchern und Werken der Bildenden Kunst in Musik umgesetzt. In „All The Others” führt der hervorragende Trompeter sein Ensemble zu einem unerhört starken Auftritt. Für den Jazz ist dieser junge Ausnahmemusiker ein absoluter Glücksfall - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Iroh (Reminescence) aus dem Album „All The Others“ von Jakob Bänsch
Album-Tipp Jazz „Anthem for No Man’s Land“ – das neue Album des Schweizer Jazzmusikers Andreas Schaerer
Andreas Schaerer gehört zu den wichtigsten Jazz-Vokalartisten der Gegenwart. Im Quartett mit dem finnischen Gitarristen Kalle Kalima, dem Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli und dem italienischen Akkordeonisten Luciano Biondini entwickelt er auf seinem neuen Album ein filigranes, zugleich rockiges Geflecht an Melodien. Schaerers Vokalakrobatik zwischen Beat-Boxing und Geräuschimitation, zwischen Gesang und Sprechkunst entführt in ein faszinierendes Phantasieland: „Anthem for No Man’s Land“ ist eine Hymne auf den Nonsense-Humor und die Musik – Dinge, die Menschen aller Kulturen miteinander vereinen. Schaerer, der ausschließlich in erfundenen Sprachen singt, knüpft dabei an eine alte Avantgarde-Tradition seiner Heimat an, an den Dadaismus.
Album-Tipp Jazz „Spirit Fall“ - Das neue Album des Jazzbassisten John Patitucci
Für das Album „Spirit Fall“ haben sich drei geschichtsbewusste Meister des Modern Jazz zusammengetan: Der Saxophonist Chris Potter, der Schlagzeuger Brian Blade und Bassist John Patitucci. Die drei Musiker kennen sich seit vielen Jahren, haben gemeinsam schon viele Projekte verwirklicht und dieses tiefe Verständnis füreinander ist dem Album auch anzuhören. Zudem verbinden sie Rückbezüge auf den Jazz der 60er-Jahre, als afroamerikanische Musiker in der Szene viel bewegten. In unruhigen Zeiten, so John Patitucci, brauchen wir Musik ganz besonders, damals wie heute.
Album-Tipp Jazz Majestätisch swingend: Omar Thomas mit seinen „Griot Songs“
Omar Thomas aus Austin, Texas hat gerade sein Album „Griot Songs“ veröffentlicht. 17 Musikerinnen und Musiker hat der Posaunist und Komponist aus unterschiedlichen Bundesstaaten zu Proben und Aufnahmen eingeflogen und für ihre Arbeit auch angemessen entlohnt. Ziemlich beeindruckend, meint unser Musikkritiker Niklas Wandt. Der Großteil des Jazz werde derzeit für kleine Gruppen konzipiert und von ihnen gespielt, denn oft fehlt schlicht das Geld für eine größere Band. Niklas Wandt hat das Album gehört und mit Omar Thomas über seine Entstehung gesprochen.