Temmis heißt die Band, deren Mitglieder nach gemeinsamen Studienjahren in Tübingen inzwischen in Hamburg leben. Temmis singen auf Deutsch, „für mich ist es wichtig, dass das, was ich ausdrücke, auch ankommt“, anstatt sich nicht hinter der Gesangssprache Englisch zu verstecken, sagt Sänger Roman Paetin in SWR Kultur.
Temmis stehen für die Neue Neue Deutsche Welle zugeordnet - Musikerinnern und Musikern, die sich mit den Erfahrungen der Pandemie und dem beständigen Fluss düsterer Nachrichten auf den Sound der 1980er-Jahre beziehen und für ihre manchmal alltagsmüde Generation singen.
Popmusik auf Deutsch hatte in der Vergangenheit ein eher schwieriges Image. Zu weichgespült, zu nah am Schlager gebaut, schnell auch ein bisschen schnulzig. In den letzten Jahren kommen aber immer mehr junge deutsche Musiker auf, deren deutschsprachige Musik anders ist. Die Neue Neue Deutsche Welle klingt nach 1980er-Synthesiser und düsteren Texten.
Aber warum ist dieser Sound gerade jetzt so beliebt und was hat die Corona-Pandemie damit zu tun? Im Gespräch mit Roman Paetin und Alexander Schießl in SWR Kultur gehen wir auf Spurensuche in der Popmusik.
Popmusik auf Deutsch Deutschpop im Zeichen der Zeit – die Neue neue Deutsche Welle
In der deutschen Musikszene macht seit einigen Jahren die Neue Neue Deutsche Welle von sich reden. Sie hat nichts zu tun mit der Neuen Deutschen Welle, die Anfang der 1980er-Jahre Künstler wie Nena, Trio, Fräulein Menke oder Ixi berühmt gemacht hat.
Damals ging es um harmlose lustige Schlagertexte - bei der Neuen Neuen Deutschen Welle sind die Texte deutlich tiefgründiger.