Christoph Grab ist ein Urgestein der Schweizer Jazz-Szene. Der 1967 in Bern geborene Saxophonist ist ein Freigeist und taucht immer wieder in den unterschiedlichsten Formationen auf. Seine Band „Root Area“ ist jedoch etwas ganz besonderes. Das Quartett ist diesmal mit zwei Saxophonen, Hammond-Orgel und Schlagzeug minimalistisch, aber äußerst wirkungsvoll besetzt, meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
„In Pursuit of Happiness“ aus dem Album „In Pursuit of Happiness“ von Christoph Grab ROOT AREA
Album Tipp Jazz „Aus der Kommunikation entspringt die Magie der Musik“ - „Homage“ von Joe Lovano und dem Marcin Wasilewski Trio
„Jazz ist für mich eine Idee, wie man spielt und Ideen entstehen im Geist, in der Seele und im eigenen Herzen“ - das sagt der 72-jährige Saxophonist Joe Lovano, der mit „Homage“ nun zum zweiten Mal ein Album mit dem polnischen Marcin Wasilewski Trio veröffentlicht hat. Joe Lovano zählt in den USA zu den bekanntesten Tenor-Saxophonisten seiner Generation und hat in seiner Musikerlaufbahn mit vielen amerikanischen Jazzgrößen zusammengespielt. Die Songs für das aktuelle Album sind direkt für das Marcin Wasilewski Trio geschrieben. Dabei liefert Joe Lovano kompositorisch nur das Grundgerüst und lädt die Ensemblemusiker dazu ein, sich in einem freien Spiel zu entfalten und eigene Idee zu entwickeln. „Ich versuche Stücke zu komponieren, die die Tür aufmachen, um Gefühle auszudrücken und sich wirklich gegenseitig zuzuhören“, sagt Joe Lovano. „Genau darin besteht die Kommunikation und daraus entspringt die Magie der Musik.“ Die vier Musiker verzaubern uns dabei mit grandiosem, beschwingten Jazz - meint unser Jazzkritiker Johannes Kaiser.
Jazz Adja Fassa „Golden Retrieve Her“
Selbstbewusst, kreativ und spirituell: Adja Fassas Debutalbum „Golden Retrieve Her“ ist ein Konfettiregen der Emotionen. Die Brüsselerin, deren Passion das Theater ist, liebt es, mit ihrer Musik in Rollen zu schlüpfen, die sie nicht nur verkörpert, sondern auch als Songwriterin selbst kreiert. Auf „Golden Retrieve Her“ leiht sie unsichtbaren Heldinnen und Helden in der Gesellschaft ihre Stimme: z.B. einem Lieferboten oder einer alleinerziehenden Mutter.
Album-Tipp Jazz „Mirror“ - Trilok Gurtu
Der indische Perkussionist und Komponist Trilok Gurtu zählt zu den ganz großen seines Fachs. Ihm gelingt auf einzigartige Art und Weise die Verbindung von traditioneller indischer Musik mit Jazz, Weltmusik und elektronischen Klängen. Seinem kreativen Spiel verdankt er viele Engagements mit großen Stars des amerikanischen und europäischen Jazz: Charlie Mariano, Jan Garbarek oder John McLaughlin.
Doch auch mit seiner eigenen Band ist er sehr erfolgreich. Seit Ende der 1980er Jahre hat er mit wechselnden Besetzungen über 20 Alben in ganz unterschiedlichen Genres herausgebracht. Musik ist für den 74jährigen in Hamburg lebenden Musiker die beste Meditation und Therapie. Unser Jazzkritiker Johannes Kaiser kann dem nur zustimmen. Für ihn ist Trilok Gurtus neuestes Album mit dem Titel „Mirror“ Musiktherapie pur.