Andreas Schaerer gehört zu den wichtigsten Jazz-Vokalartisten der Gegenwart. Im Quartett mit dem finnischen Gitarristen Kalle Kalima, dem Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli und dem italienischen Akkordeonisten Luciano Biondini entwickelt er auf seinem neuen Album ein filigranes, zugleich rockiges Geflecht an Melodien. Schaerers Vokalakrobatik zwischen Beat-Boxing und Geräuschimitation, zwischen Gesang und Sprechkunst entführt in ein faszinierendes Phantasieland: „Anthem for No Man’s Land“ ist eine Hymne auf den Nonsense-Humor und die Musik – Dinge, die Menschen aller Kulturen miteinander vereinen. Schaerer, der ausschließlich in erfundenen Sprachen singt, knüpft dabei an eine alte Avantgarde-Tradition seiner Heimat an, an den Dadaismus.
„Bad eye“ aus dem Album „Anthem for No Man’s Land“ von Andreas Schaerer
Album-Tipp Jazz „Spirit Fall“ - Das neue Album des Jazzbassisten John Patitucci
Für das Album „Spirit Fall“ haben sich drei geschichtsbewusste Meister des Modern Jazz zusammengetan: Der Saxophonist Chris Potter, der Schlagzeuger Brian Blade und Bassist John Patitucci. Die drei Musiker kennen sich seit vielen Jahren, haben gemeinsam schon viele Projekte verwirklicht und dieses tiefe Verständnis füreinander ist dem Album auch anzuhören. Zudem verbinden sie Rückbezüge auf den Jazz der 60er-Jahre, als afroamerikanische Musiker in der Szene viel bewegten. In unruhigen Zeiten, so John Patitucci, brauchen wir Musik ganz besonders, damals wie heute.
Album-Tipp Jazz Majestätisch swingend: Omar Thomas mit seinen „Griot Songs“
Omar Thomas aus Austin, Texas hat gerade sein Album „Griot Songs“ veröffentlicht. 17 Musikerinnen und Musiker hat der Posaunist und Komponist aus unterschiedlichen Bundesstaaten zu Proben und Aufnahmen eingeflogen und für ihre Arbeit auch angemessen entlohnt. Ziemlich beeindruckend, meint unser Musikkritiker Niklas Wandt. Der Großteil des Jazz werde derzeit für kleine Gruppen konzipiert und von ihnen gespielt, denn oft fehlt schlicht das Geld für eine größere Band. Niklas Wandt hat das Album gehört und mit Omar Thomas über seine Entstehung gesprochen.
Jazz Farbenfroh: „Cameo” von Johanna Summer & Jakob Manz
Sie sind Stars der jungen deutschen Jazzszene: Johanna Summer am Klavier und Jakob Manz am Saxofon. Ihr zweites gemeinsames Album „Cameo" ist eine berührende Hommage an ihre Instrumente und ihre musikalische Freundschaft. Und ein Werk, auf dem neben Jakob Manz auch Johanna Summer zum ersten Mal als Komponistin in Erscheinung tritt.