- Chimamanda Ngozi Adichie: Mehr Feminismus
- Bernardine Evaristo: Mädchen, Frau, etc.
- Dolly Alderton: Alles, was ich weiß über die Liebe
- Ann-Kristin Tlusty: Süß. Eine feministische Kritik
- Jovana Reisinger: Pleasure

Lektüre für den feministischen Kampftag
Nun ist es wieder so weit: Der Weltfrauentag, genauer gesagt der Tag des feministischen Kampfes, steht an. Seit über 100 Jahren feiern wir am 8. März die Errungenschaften von Frauen und kämpfen gleichzeitig für Gleichberechtigung.
Doch was bedeutet es heute, eine Frau zu sein? Welche Herausforderungen begleiten uns? Welche Erfolge feiern wir? Literatur bietet nicht nur Antworten, sondern auch Inspiration.
Ob gesellschaftskritische Analysen, bewegende Geschichten oder scharfzüngige Romane – die folgenden fünf Bücher zeigen, was Frauen ausmacht, wofür sie kämpfen und wie sie lieben. Sie regen zum Nachdenken an, unterhalten und zelebrieren die Vielfalt weiblicher Erfahrungen. Perfekte Lektüre für den feministischen Kampftag.
Mehr Feminismus für alle
Heute erscheint Chimamanda Ngozi Adichies neuer Roman: „Dream Count“. Ein guter Anlass, um in eines ihrer früheren Werke einzutauchen.
Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der prägendsten Stimmen der feministischen Literatur. In „Mehr Feminismus“ setzt sie sich mit feministischen Diskursen auseinander und plädiert für eine offene und positive Herangehensweise an den Begriff selbst.
Die Botschaft ist klar: jeder und jede kann und sollte sich mit Feminismus auseinandersetzen, denn Gleichberechtigung bleibt eine dringende gesellschaftliche Aufgabe.
Basierend auf ihrem legendären TED-Talk „We Should All Be Feminists“ (2012) liefert das Buch inspirierende Denkanstöße und dient besonders Einsteigern und Einsteigerinnen als wertvolles Fundament.
Schwarze Frauen im Mittelpunkt
Zwölf Frauen, zwölf individuelle Geschichten: Bernardine Evaristos Roman ist eine eindrucksvolle Erkundung weiblicher Lebensrealitäten. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswege sind die Frauen mit ähnlichen gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert.
Im Mittelpunkt stehen Schwarze Frauen und ihre Erfahrungen – Evaristo gibt ihnen Sichtbarkeit und stärkt ihre Wahrnehmung in der Literatur.
Ein vielschichtiges und bewegendes Werk über Identität, Rassismus und feministische Solidarität. Für „Mädchen, Frau etc.“ wurde die britische Autorin 2019 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet.
Weibliche Freundschaften als große Liebe
Partys, Studium und die Suche nach sich selbst – so beschreibt Dolly Alderton ihre Zwanziger. In charmanten und witzigen Essays erzählt sie von ihrem Alltag, den Höhen und Tiefen der Liebe und ihrem Weg zur Selbstfindung.
Doch im Zentrum von „Alles, was ich weiß über die Liebe“ steht nicht die romantische Partnerschaft im Mittelpunkt, sondern die bedingungslose Unterstützung und Zuneigung, die weibliche Freundschaften bieten.

Ein ehrliches und unterhaltsames Memoir, das weibliche Solidarität feiert und besonders auf sozialen Plattformen großen Anklang findet. Kürzlich erschien eine limitierte Schmuckausgabe ihres Buches im Kiepenheuer & Witsch Verlag.
Die Sanfte, die Süße, die Zarte
In „Süß. Eine feministische Kritik“ stellt die Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Ann-Kristin Tlusty drei Frauenbilder vor – die Sanfte, die Süße und die Zarte –, die so in dieser Form bisher kaum analysiert wurden. Ihr Werk liefert eine differenzierte Gesellschaftsanalyse, die tief verinnerlichte Strukturen hinterfragt und ihnen entgegenwirken will.
Das Buch eröffnet eine neue, kritische Perspektive auf die Konstruktion von Weiblichkeit. Je tiefer man in die Thematik eintaucht, desto deutlicher wird, wie wenig „süß“ sie tatsächlich ist. Selbst für Leserinnen und Leser, die mit feministischen Theorien vertraut sind, bietet Tlustys Analyse neue Denkanstöße.
Genießerisches It-Girl
„Pleasure“ bietet alles, wovon sich träumen lässt: Glamour, Kitsch und ein Leben im Exzess. Jovana Reisinger verkörpert das It-Girl-Dasein in ihrem Alltag und inszeniert sich selbstbewusst.
In ihren Essays schreibt sie über die subversive Kraft des Faulenzens, vom „Tussi“- Dasein und vom modernen Feminismus. Reisinger stellt dabei soziale Normen provokant auf den Kopf.
Hier wird „Frau“ mal ganz anders gezeigt und neu gedacht – selbstbestimmt und als große Genießerin.