Das „lesenswert Magazin" widmet sich dieses Mal dunklen Künstlerfiguren, Schattengestalten der Weltgeschichte, ideologisch missbrauchtem Forschergeist und einem Nachwuchsschriftsteller, der seinem Großvater ein anderes Leben erträumt.
Düstere Welten und aus dem Lot geratene Leben
Der Norweger Karl Ove Knausgård ist mit seinem gewaltigen, autofiktionalen „Min Kamp“-Romanzyklus zu einem Superstar der internationalen Literaturszene avanciert.
Karl Ove Knausgård – Die Schule der Nacht
Im Jahr 2020 hat Knausgård nun ein neues Schreibprojekt in Angriff genommen – den „Morgenstern“ -Zyklus. Er spielt in einer Welt, die unserer Gegenwart ähnelt, in der aber sowohl die Natur als auch die Menschen aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Sein neuer Roman „Die Schule der Nacht“ sei, so sagt es der Autor selbst, ein düsteres und unangenehmes Buch.
Ein Agentenroman zwischen Geschichte und Fiktion
Steffen Kopetzky gilt als ein Spezialist für die Verschränkung historischer Recherchen und literarischer Erfindungen. Sein neuer Roman „Atom“ ist auch eine Hommage an den britischen Agentenroman.
Zugleich erzählt Kopetzky aber auch vom Anbruch des Raketenzeitalters und von einem Mann, der als Architekt des Konzentrationslagers Auschwitz gilt: Hans Kammler soll, so die offizielle Darstellung, im Mai 1945 Suizid begangen haben.
Steffen Kopetzky spürt in „Atom“ den geo- und machtpolitischen Interessen der Siegermächte nach und erzählt vom Anbruch einer neuen Weltordnung. Ein Gespräch mit Steffen Kopetzky über ein Buch von höchster Aktualität.
Aufbruch eines jungen Dichters
Hilmar Klute ist Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und dort verantwortlich für die Rubrik „Streiflicht“. 2018 veröffentlichte er seinen Debütroman „Was dann nachher so schön fliegt“. Klutes Protagonist Volker Winterberg, der ihm selbst erstaunlich ähnelt, bricht darin nach Berlin auf, um an einem Literaturworkshop für Nachwuchsdichter teilzunehmen.
Auch in Klutes neuem Roman „Im Traum suche ich immer das Weite“ wimmelt es nur so von Aufbrüchen.
Hilmar Klute – Im Traum suche ich immer das Weite
Volker Winterberg landet auf einem Interrail-Trip im Jahr 1987 nicht in Süditalien, sondern am Plattensee, erträumt für seinen Großvater, einen Bergmann aus dem Ruhrpott, alternative Leben – und sitzt selbst am Ende in München neben dem Weißbier trinkenden und Kette rauchenden Erfinder von „Momo“ und „Jim Knopf“.