Es geht weder um Microsoft, noch um die Zukunft der Technologie – in Bill Gates neuer Autobiografie erzählt der Microsoft-Erfinder von seiner Kindheit, frühen Leidenschaften und Zielen. Ist das interessanter als seine Rolle im Silicon-Valley-Kosmos? Was einen bei der Lektüre erwartet, erklärt Netzexperte Christian Schiffer im Gespräch.
Der Tech-Milliardär Bill Gates erzählt zum ersten Mal, wie er das wurde, was er ist. Nun erscheint seine Autobiographie „Source Code – meine Anfänge“. Darin geht es nicht um Microsoft, die Gates-Stiftung oder die Zukunft der Technologie, sondern um Bill Gates‘ Kindheit, seine frühen Leidenschaften und Ziele.
Wichtig waren für ihn seine prinzipientreue Großmutter und seine ehrgeizigen Eltern, seine ersten tiefen Freundschaften und der plötzliche Tod seines besten Freundes.
Unterschied zu anderen Tech-Größen
„Erzählt wird eigentlich die Geschichte eines Nerds, der erfolgreicher Unternehmer wird“, sagt Netzexperte Christian Schiffer. Das hält er für schade, denn interessanter seien die späteren Entwicklungen: Ende der 90er-Jahre sei Gates der „Bösewicht im Silicon Valley“ gewesen und heute stehe er im Zentrum vieler Verschwörungstheorien. Doch darüber erfahre man nichts.
Im Gegensatz zu Mark Zuckerberg und Elon Musk, die sich betont maskulin inszenierten, wirke Gates intellektuell und eher unathletisch. Auch politisch gebe es Unterschiede, sagt Schiffer:
Musk ist zunehmend nach rechtsaußen gewandert, auch Zuckerberg ist konservativer geworden. Und während die anderen mit Weltraumprojekten und Twitterdramen auf sich aufmerksam machen, kümmert sich Gates um Themen, die eher unsexy sind, wie Malariabekämpfung, Landwirtschaftsprojekte und Impfprogramme gegen Polio.
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