Der Schriftsteller Peter Bichsel ist am 15. März gestorben, nur zehn Tage vor seinem 90. Geburtstag. Nicht nur durch seine Werke, sondern auch durch seine väterliche Förderung jüngerer Kolleginnen und Kollegen sei Bichsel eine bedeutende Figur der Schweizer Literaturszene gewesen, sagt Rudolf Probst vom Schweizerischen Literaturarchiv in Bern.
Meister der kleinen Form
Peter Bichsel sei ein Meister der kurzen und kürzesten Form gewesen. In seinen Geschichten habe er vermeintlich alltäglichen Situationen skurrile Wendungen gegeben. „Das alles in einer ganz einfachen Sprache, keine Nebensätze, keine Adjektive“, so Probst.
Über den eigentlichen Erzählkern hinaus sei es Bichsel immer um das Geschichtenerzählen an sich gegangen, indem er zum Beispiel in einer Geschichte offen darüber nachdenkt, wie sie jetzt weitererzählt werden müsse. Der Schriftsteller sei in der ganzen Schweiz bekannt und beliebt und in seinem Heimatkanton Solothurn zudem eine Figur des öffentlichen Lebens gewesen.
Er hat sich im Wirtshaus immer an Tische gesetzt, wo schon jemand saß und dann mit den Leuten das Gespräch gesucht. Er wollte nicht in Ruhe gelassen werden, er wollte Kontakt haben mit den Leuten.