Die politische Weltlage ist unübersichtlich und auch durchaus beängstigend. Alte Vertrautheiten schwinden, scheinbar sicher geglaubte Bündnisse werden aufgekündigt. Auch in den Romanen des 1982 verstorbenen Amerikaners Philip K. Dick sind sämtliche Gewissheiten in Frage gestellt.
Philip K. Dick, geboren 1928 in Chicago, gestorben 1982 in Kalifornien, war einer der einflussreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Dick gilt bis heute als Visionär und Erfinder des Cyberpunk-Genres. Seine Erzählungen und Romane lieferten die Vorlage für Filme wie „Blade Runner“, „Total Recall“ und „Minority Report“.
Emmanuel Carrère über Philip K. Dick
Auch der französische Schriftsteller Emmanuel Carrère ist seit vielen Jahren ein Fan von Philip K. Dicks Werken. Im Jahr 1993, lange, bevor er selbst berühmt wurde, hat Carrère ein Buch über Dick geschrieben, das nun, 32 Jahre später, erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt. Es trägt den Titel „Ich lebe und ihr seid tot. Die Parallelwelten des Philip K. Dick“.
SWR-Literaturchef Frank Hertweck hat nicht nur Emmanuel Carrères Buch gelesen, sondern sich auch in das Dick-Universum hineingearbeitet.
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Aus dem Französischen von Claudia Hamm
Matthes & Seitz Verlag, 341 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-7518-0058-7
Buchkritik Emmanuel Carrère - Julies Leben
Emmanuel Carrère erzählt die Lebensgeschichte von Julie, einer drogenabhängigen jungen Frau in San Francisco. Das Buch basiert auf die Aufnahmen einer Fotojournalistin, die Julie bis zu ihrem frühen Tod begleitet hat. Ein empathischer Bericht über den Kreislauf aus Armut, Drogen und Gewalt.
Rezension von Sharon Hodge.
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