Der Kapitalismus sei keine Erfindung der Moderne – seine Wurzeln ragten vielmehr satte 12.000 Jahre zurück. Mit der Zeit habe er sich aber als System perfektioniert und alle Lebensbereiche durchdrungen. So formuliert es der britische Autor Darren Allen in seinem Buch „33 Mythen des Systems“. Darin unterzieht er den weltumspannenden Kapitalismus, in dem wir alle leben, in 33 Stichworten einer fundamentalen Kritik.
Radikale Philosophie und Außenseiterliteratur
„Ich schreibe radikale Philosophie und Außenseiterliteratur“, notiert er auf seiner Website. Seine Werke können begeistern, aber auch großen Widerspruch hervorrufen – so oder so rütteln sie ein gemütlich gewordenes Denken ordentlich durch. Sie würden „von vielen gelesen, geliebt, verabscheut und von einigen bemerkenswerten Unruhestiftern großzügig unterstützt“, schreibt Allen mit einigem Humor.
Darren Allen war einer der Autoren, die Ilija Trojanow für sein neues Buch „Das Buch der Macht“ mit großem Gewinn gelesen hat. Deswegen empfiehlt er die „33 Mythen des Systems“ auf SWR Kultur zur Lektüre.
Mehr Literatur zum Kapitalismus
Buchkritik Thomas Piketty und Michael Sandel – Die Kämpfe der Zukunft
Was kann man gegen wachsende soziale Ungleichheit tun? Diese Frage erörtern der französische Ökonom Thomas Piketty und der amerikanische Philosoph Michel Sandel in dem Buch „Die Kämpfe der Zukunft. Gleichheit und Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert.“
Rezension von Jochen Rack
Buchkritik Branko Milanovic - Kapitalismus global. Über die Zukunft des Systems, das die Welt beherrscht
Branko Milanovic, serbisch-amerikanischer Ökonom, hat sich bisher vor allem der Entwicklung sozialer Ungleichheit auf globaler Ebene gewidmet. Mit seinem neuen Buch „Kapitalismus global - Über die Zukunft des Systems, das die Welt beherrscht“ legt er nun eine Analyse der Globalisierung des Kapitalismus bis kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie vor. Im Zentrum stehen dabei ökonomische und technologische Triebkräfte – Kultur, Ethik und Religion verlieren für den Autor im Globalisierungsprozess an Bedeutung und erscheinen ihm nur noch als naives, realitätsfremdes Beiwerk im globalen kommerziellen Konkurrenzkampf. Hat der globale Kapitalismus auf dieser Basis eine Zukunft? Rezension von Ingo Zander. Aus dem Englischen von Stephan Gebauer Suhrkamp Verlag ISBN 978-3-518-42923-5 404 Seiten 26 Euro
Buchkritik Simon Sahner, Daniel Stähr – Die Sprache des Kapitalismus
Was ist dran an den Heldenreisen ins Reich der Milliardäre? Warum hat Steve Jobs das iPhone gar nicht erfunden? Und ist „grünes Wachstum“ eine Mogelpackung? Simon Sahner und Daniel Stähr geben aus linker Perspektive Antworten auf solche Fragen in ihrem Buch „Die Sprache des Kapitalismus“.
Rezension von Wolfgang Schneider
Buchkritik Ulrike Herrmann – Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden
Hat der Kapitalismus in Zeiten des Klimawandels eine Zukunft? Nein, sagt die taz-Journalistin Ulrike Herrmann in ihrem neuen Buch.
Rezension von Günter Kaindlstorfer.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 352 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-462-00255-3