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Manfred Rothenberger: Tanzende Ordnungslust. Manfred Rothenberger im Gespräch mit Elke Erb

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„Im Januar 2024 starb Elke Erb, die Büchnerpreisträgerin des Jahres 2020, im Alter von 85 Jahren. Erb war eine Ausnahmefigur in der deutschen Lyrikszene der Nachkriegszeit. Geboren 1938 in dem Eifeldorf Scherbach, wuchs sie in Armut und mit den Entbehrungen der Kriegszeit auf und übersiedelte 1949 mit ihren Eltern in den neuen deutschen Staat, die DDR. Erb studierte Germanistik und Pädagogik in Halle, absolvierte das Lehrerexamen und arbeitete bis 1965 als Lektorin beim Mitteldeutschen Verlag, bevor sie sich freie Schriftstellerin nannte.

Es war Erbs widerständiges, verspieltes, auf totale Freiheit basierendes Schreiben, das für Lyrikerinnen und Lyriker mehrerer Generationen zum Orientierungspunkt wurde. Ihr „prozessuales Schreiben“, wie Erb selbst es nannte, dokumentierte ihren Ansatz, dass Sprache sowohl Material bleiben und zugleich in einem Werk geformte Gestalt werden kann. Nun hat Manfred Rothenberger einen äußerst aufschlussreichen und zugleich unterhaltsamen, durch Fotografien ergänzten Band mit Gesprächen herausgegeben, die er zwischen 2015 und 2022 mit Elke Erb zu verschiedenen Anlässen und an unterschiedlichen Orten geführt hat.

Ursprünglich, so schreibt Rothenberger, habe er mit der Dichterin chronologisch durch ihr Leben gehen wollen, doch die Dynamik der Gespräche habe ihre eigenen Themen und ihre eigene Ordnung hervorgebracht. Es geht um Alltägliches und Absurdes, um Arbeit und Kindheit, um Humor und Freundschaften.

Buchkritik Elke Erb: Das ist hier der Fall. Ausgewählte Gedichte

Mit einer Auswahl von Gedichten aus fünf Jahrzehnten würdigt der Suhrkamp-Verlag die Lyrikerin und Büchner-Preisträgerin 2020 Elke Erb für experimentierfreudiges Erforschen poetischer Formen.

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