Gedichte auf Rätoromanisch schreiben – Angelika Overath hat es gewagt. Im Gespräch mit SWR2 Literaturredakteurin Katharina Borchardt erklärt sie, wie sie sich auf dem rätoromanischen Sprachschwarzmarkt schlägt. „Ich kann da ein bisschen schmuggeln“, sagt sie. „Ich kann mich auch in die Sprache einschmuggeln.“
2007 zog die Autorin mit Mann und Sohn ins Dörfchen Sent im Engadin. Dort wird Vallader gesprochen, eins der fünf rätoromanischen Idiome der Schweiz.
Von ihrem Umzug ins Gebirge erzählte die gebürtige Karlsruherin schon in ihrem Senter Tagebuch „Alle Farben des Schnees“. Auch ihre ersten Annäherungen an die Sprache beschrieb sie darin.
Mit der Zeit wurden aus den neuerlernten Wörtern Gedichte: „Poesias dals prüms pleds“ nannte sie ihren ersten Lyrikband: „Gedichte aus den ersten Wörtern“. Jetzt ist mit „Marchà nair cul azur“ ein neuer zweisprachiger Lyrikband erschienen. Der Titel heißt übersetzt: „Schwarzhandel mit dem Himmel“.