Endlich den Stapel ungelesener Bücher abarbeiten

Sofa, Tee und gute Geschichten: Sechs Buchtipps für lange Herbstabende

Stand

Von Autor/in Frank Hertweck, Anja Brockert, Christoph Schröder, Katrin Ackermann, Kristine Harthauer, Nina Wolf

Die Redaktion von SWR Kultur Literatur verrät, was Bücher für sie herbstlich macht und welches sie in diesem Herbst unbedingt lesen möchten.

Wenn es draußen wieder dunkler, nass und ungemütlich wird, kommt die Zeit, um sich nach drinnen zu verziehen und den eigenen SuB (= Stapel ungelesener Bücher) lesen zu können. Während dieser das ganze Jahr über wächst und wächst, ist der Herbst vermutlich die beste Jahreszeit, um mit dem vielen Lesestoff wieder aufzuholen.

Katze läuft über Bücherstapel, herbstlich geschmückt
Der Stapel ungelesener Bücher wächst und wächst.

Den Redaktionsmitgliedern von SWR Kultur Literatur geht es damit nicht anders. Folgende Bücher liegen auf ihrem Stapel ganz weit oben:

Georg Trakl: Dichtungen und Briefe

Für SWR Literaturchef Frank Hertweck ist Georg Trakl neben Rainer Maria Rilke DER Herbstdichter, dessen Gedichte und Briefe er an dunklen Herbstabenden erneut lesen möchte.

Es sind das Ineinanderfließen der Farben, das Nebulöse und die langsamen Übergänge, die Georg Trakls Zeilen so herbstlich machen und einem die Wirklichkeit entgleiten lassen.

Colm Toíbín: Der Zauberer

Redakteurin Anja Brockert möchte sich bereits auf das Thomas-Mann-Jahr 2025 einstimmen, und zwar mit Colm Toíbíns Künstlerroman „Der Zauberer“.

„Zauberer“, so wurde Thomas Mann von seinen Kindern genannt. Der irische Autor Colm Toíbín erzählt in seinem 2021 erschienenen Roman von der Familie Mann, von der Zerrissenheit zwischen künstlerischer Arbeit und Bürgerlichkeit des Schriftstellers sowie zwischen Familie und homosexuellem Begehren.

Thomas Mann: Doktor Faustus

Auch Kollege Christoph Schröder möchte sich im Herbst mit Thomas Mann beschäftigen. Rund um den Schriftsteller gibt es derzeit viele Jubiläen: Vor exakt 100 Jahren erschien sein bedeutendster Roman „Der Zauberberg“ und im kommenden Jahr wird der 150. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers gefeiert.

Mehrfach ist Christoph Schröder an Thomas Manns „Doktor Faustus“ über den Tonsetzer Adrian Leverkühn gescheitert. Nun gibt er sich und dem Buch eine neue Chance – in der Hörbuchfassung des legendären Gert Westphal.

Liz Nugent: Seltsame Sally Diamond

Für Katrin Ackermann darf es im Herbst gerne eine spannende und mysteriöse Lektüre mit geheimnisvollen Figuren sein. Der Psychothriller „Seltsame Sally Diamond“ von der irischen Autorin Liz Nugent könnte dafür genau das Passende sein.

Darin geht es um Sally, die „seltsame“ Protagonistin, die verdächtigt wird, ihren Stiefvater ermordet und im Müll entsorgt zu haben. Polizei, Medien, Nachbarn und ein mysteriöser Fremder richten plötzlich ihre Aufmerksamkeit ganz auf die kuriose Sally.

Erica Jong: Angst vorm Fliegen

SWR Kulturredakteurin Kristine Harthauer möchte sich von Erica Jongs Roman „Angst vorm Fliegen“ durch den Herbst tragen lassen. Er erzählt von Isadora Wing, einer jüdischen Lyrikerin und Journalistin mit Flugangst, die nach fünf Ehejahren einen starken Reiz nach Männern, Sex und Einsamkeit spürt.

In den 70er Jahren ein großer Erfolg, in Deutschland jedoch in Vergessenheit geraten, wurde Erica Jongs Roman nun in diesem Jahr neu übersetzt und im Ecco Verlag herausgebracht.

Kim Stanley Robinson: Marstrilogie

Gleich 2700 Seiten – Nina Wolf, SWR Literaturredakteurin, hat sich mit der „Marstrilogie“ von Kim Stanley Robinson für die letzten Wochen des Jahres einiges vorgenommen.

Die drei Science-Fiction-Bände „Roter Mars“, „Grüner Mars“ und „Blauer Mars“ spielen in der nahen Zukunft, beginnend mit der Marsbesiedelung im Jahr 2026, und greifen Fragen zur Umwelt, Erdbevölkerung und Ressourcenverteilung auf.

Hörbuch Eine verstörende Zukunftsvision als Hörbuch – „Milchzähne“ von Helene Bukowski

„Eine Gesellschaft nach dem Kollaps. Eine Gemeinschaft, die aus Angst mordet. Laura Balzer liest Helene Bukowskis aufwühlende Dystopie ‚Milchzähne‘“.

Kommentar Deutscher Buchpreis für Martina Hefter: Ein Roman für fast alle

Die dunkle Seite der digitalen Liebe. Martina Hefter gewinnt mit ihrem Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ den Deutschen Buchpreis.

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Buchkritik Tine Melzer – Do Re Mi Fa So

Ein Mann in der Badewanne. Ein Opernsänger. Er liegt dort und steht einfach nicht mehr auf. Sechzehn Tage lang. Anstatt zu singen, was er ja könnte, denkt er nach und erinnert sich an sein Leben. Vor allem aber an Kleidungsstücke, die er trug. Kleider machen Leute. Das gilt auch für einen Nackten in der Badewanne.
Rezension von Jörg Magenau

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Buchkritik Ljuba Arnautovic – Erste Töchter

Die in Österreich und der damaligen Sowjetunion verwurzelte Ljuba Arnautovic vervollständigt mit ihrem neuesten Band die Trilogie über ihre Familiengeschichte. „Erste Töchter“ heißt dieser Teil.
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Buchkritik Richard Powers – Das große Spiel

Wird eine kleine Insel im Pazifik zum Spielball internationaler Investoren? Ein vielschichtiger Roman über ein gigantisches Wohnprojekt auf dem Meer, die faszinierende Welt unter Wasser und die Zukunft der Ozeane.
Rezension von Niels Beintker

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Plautilla Bricci, 1616 in Rom geboren, war die erste Architektin Europas, vielleicht sogar der Welt. Um sie dreht sich der Roman von Melania G. Mazzucco „Die Villa der Architektin“.
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