Wenn es draußen wieder dunkler, nass und ungemütlich wird, kommt die Zeit, um sich nach drinnen zu verziehen und den eigenen SuB (= Stapel ungelesener Bücher) lesen zu können. Während dieser das ganze Jahr über wächst und wächst, ist der Herbst vermutlich die beste Jahreszeit, um mit dem vielen Lesestoff wieder aufzuholen.

Den Redaktionsmitgliedern von SWR Kultur Literatur geht es damit nicht anders. Folgende Bücher liegen auf ihrem Stapel ganz weit oben:
- Georg Trakl: Dichtungen und Briefe
- Colm Toíbín: Der Zauberer
- Thomas Mann: Doktor Faustus
- Liz Nugent: Seltsame Sally Diamond
- Erica Jong: Angst vorm Fliegen
- Kim Stanley Robinson: Marstrilogie
Georg Trakl: Dichtungen und Briefe
Für SWR Literaturchef Frank Hertweck ist Georg Trakl neben Rainer Maria Rilke DER Herbstdichter, dessen Gedichte und Briefe er an dunklen Herbstabenden erneut lesen möchte.
Es sind das Ineinanderfließen der Farben, das Nebulöse und die langsamen Übergänge, die Georg Trakls Zeilen so herbstlich machen und einem die Wirklichkeit entgleiten lassen.
Colm Toíbín: Der Zauberer
Redakteurin Anja Brockert möchte sich bereits auf das Thomas-Mann-Jahr 2025 einstimmen, und zwar mit Colm Toíbíns Künstlerroman „Der Zauberer“.
„Zauberer“, so wurde Thomas Mann von seinen Kindern genannt. Der irische Autor Colm Toíbín erzählt in seinem 2021 erschienenen Roman von der Familie Mann, von der Zerrissenheit zwischen künstlerischer Arbeit und Bürgerlichkeit des Schriftstellers sowie zwischen Familie und homosexuellem Begehren.
Thomas Mann: Doktor Faustus
Auch Kollege Christoph Schröder möchte sich im Herbst mit Thomas Mann beschäftigen. Rund um den Schriftsteller gibt es derzeit viele Jubiläen: Vor exakt 100 Jahren erschien sein bedeutendster Roman „Der Zauberberg“ und im kommenden Jahr wird der 150. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers gefeiert.
Mehrfach ist Christoph Schröder an Thomas Manns „Doktor Faustus“ über den Tonsetzer Adrian Leverkühn gescheitert. Nun gibt er sich und dem Buch eine neue Chance – in der Hörbuchfassung des legendären Gert Westphal.
Liz Nugent: Seltsame Sally Diamond
Für Katrin Ackermann darf es im Herbst gerne eine spannende und mysteriöse Lektüre mit geheimnisvollen Figuren sein. Der Psychothriller „Seltsame Sally Diamond“ von der irischen Autorin Liz Nugent könnte dafür genau das Passende sein.
Darin geht es um Sally, die „seltsame“ Protagonistin, die verdächtigt wird, ihren Stiefvater ermordet und im Müll entsorgt zu haben. Polizei, Medien, Nachbarn und ein mysteriöser Fremder richten plötzlich ihre Aufmerksamkeit ganz auf die kuriose Sally.
Erica Jong: Angst vorm Fliegen
SWR Kulturredakteurin Kristine Harthauer möchte sich von Erica Jongs Roman „Angst vorm Fliegen“ durch den Herbst tragen lassen. Er erzählt von Isadora Wing, einer jüdischen Lyrikerin und Journalistin mit Flugangst, die nach fünf Ehejahren einen starken Reiz nach Männern, Sex und Einsamkeit spürt.
In den 70er Jahren ein großer Erfolg, in Deutschland jedoch in Vergessenheit geraten, wurde Erica Jongs Roman nun in diesem Jahr neu übersetzt und im Ecco Verlag herausgebracht.
Kim Stanley Robinson: Marstrilogie
Gleich 2700 Seiten – Nina Wolf, SWR Literaturredakteurin, hat sich mit der „Marstrilogie“ von Kim Stanley Robinson für die letzten Wochen des Jahres einiges vorgenommen.
Die drei Science-Fiction-Bände „Roter Mars“, „Grüner Mars“ und „Blauer Mars“ spielen in der nahen Zukunft, beginnend mit der Marsbesiedelung im Jahr 2026, und greifen Fragen zur Umwelt, Erdbevölkerung und Ressourcenverteilung auf.