Matinee

Von wegen farblos! Weiß

Stand

Sonntagsfeuilleton mit Nicole Dantrimont.

Schnee oder nicht Schnee, das ist im Januar immer die Frage. Und damit sind wir bei der Farbe Weiß, dem hellsten Ton im Farbkreis. Wie Schwarz und Grau zählt Weiß zu den unbunten Farben. Und wie kaum eine andere Farbe bietet es Raum und Projektionsfläche für vieles: Ganz konkret von der Leinwand bis zum White Cube, dem klinisch weißen Ausstellungsraum. Aber auch im übertragenen Sinn hat Weiß viele Nuancen, denn in der Symbolik reicht das Spektrum von Unschuld und Reinheit über Stille und Friede sowie Kälte und Leere bis hin zu Grusel und Horror. Ein weites Feld mit Licht und Schatten! Die Matinee lotet die unterschiedlichen Dimensionen des weißen Spektrums aus.

Wir durchleuchten die Physik des Weiß, besuchen eine Hochzeitsmesse und hören von einer Antarktis-Exkursion. Wir erfahren, warum Elisabeth I nicht auf Bleiweiß als Schminke verzichten wollte und sprechen über die Bedeutung von Hautfarben heute. Wir erfahren, wie und warum Weiß zur Farbe des Grauens werden konnte. Und wir hören von den beängstigenden und den verheißungsvollen Potentialen des leeren, weißen Blatts.

Gäste der Sendung sind die Kulturwissenschaftlerin Barbara Oettl, die Schriftstellerin Ulrike Draesner und der Fotograf Andreas Jorns.

Die Matinee in SWR Kultur – lässt das Radio leuchten!

Redaktion: Georg Brandl
Musikredaktion: Leonie Klein

Musikliste:

Erste Stunde:

Peter Tschaikowsky
Tanz der Zuckerfee (Danse de la fée dragée)
Aus: op. 71a Nr. 3 Nussknacker-Suite
Berliner Philharmoniker
Semjon Bychkow (Dirigent)
Deutsche Grammophon 432903-2
LC 00305

Philip Glass
Women in white
Kronos Quartet
Nonesuch, 979584-2
LC 00286

Benjamin Britten
Four sea interludes
Für Orchester, op. 33a, Nr. 4: Storm. Presto con fuoco (1. Akt)
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
Roger Norrington (Dirigent)
SWR Eigenproduktion

Konstantin Wecker
Die Weiße Rose
Ensemble
Bear Family Records, BCD 16063-5&6 HL
LC 05197

Claude Debussy
André Caplet (Bearbeitung)
Clair de lune
Fassung für Orchester aus: Suite bergamasque
L'Orchestre de la Suisse Romande
Ernest Ansermet (Dirigent)
Decca 433 711-2
LC 00171

Igor Strawinsky
Circus Polka for a Young Elephant (bearb. für Blechbläserensemble)
Aus: Russie Éternelle
GECA brass (Ensemble)
Miguel Etchegoncelay (Dirigent)
animato 6133
LC 05187

François-Adrien Boieldieu
La Dame blanche, Ouvertüre
Detroit Symphony Orchestra
Paul Paray (Dirigent)
Mercury, 4343322
LC 00268

Zweite Stunde:

Jacques Ibert
Histoires, Der kleine weiße Esel (für Klavier)
Siegfried Stöckigt (Klavier)
Lunar-cd, 2153138
LC 06926

John Dowland
All ye, whom Love or Fortune hath betray'd
Andreas Scholl (Gesang)
Andreas Martin (Renaissance-Laute)
Harmonia Mundi France / HMC 901603
LC 07045

Florence Price
3. Satz Andantino – Allegretto
Aus: Konzert für Klavier und Orchester d-Moll
Jeneba Kanneh-Mason (Klavier)
Chineke! Orchestra
Leslie Suganandarajah (Dirigent)
Decca 4853996
LC 00171

Nino Rota
Der Pate (Main title: The Godfather Waltz)
Deutsches Filmorchester Babelsberg
Frank Strobel (Dirigent)
Hansa 185220-2
LC 00835

Camille Saint-Saëns
Der Schwan. Fassung für Violoncello und Harfe
Lionel Martin (Violoncello)
Agnès Clément (Harfe)
SWR Eigenproduktion

Erik Satie
Jack in the box
Pantomime für Klavier. Fassung für Orchester
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Gérard Korsten (Dirigent)
SWR Eigenproduktion

Gustav Holst
Die Planeten, op. 32, 2. Satz Venus, die Friedensbringerin
New York Philharmonic Orchestra
Zubin Mehta (Dirigent)
Teldec Classics EAN 0745099265625
LC 06019

Dritte Stunde:

René Bornstein
Miniatur in Weiß
Andreas Lammel (Klavier)
René Bornstein (Kontrabass)
Florian Lauer (Drums)
Traumton, 4637
LC 05597

George Harrison
While my guitar gently weeps
The Beatles
Universal EAN 9725800146802
LC 01846

Claude Debussy
Avec emportement
Aus: En blanc et noir. 3 Stücke für 2 Klaviere, L 134
Gerstein Kirill (Klavier)
Thomas Adés (Klavier)
Myrios classics, MYR905
LC 19355

Antonio Bertali
Sonata à 3. Für 2 Violinen, Posaune und Basso continuo
Australian Chamber Orchestra
BIS, 1688
LC 03240

Wolfgang Rihm
3 langsame Walzer
Ensemble Musica Viva Karlsruhe
Norbert Krupp (Dirigent)
SWR Eigenproduktion

Lorenz Hirsch
Whiteout
Lorenz Hirsch AKIMARA (Ensemble)
Maarweg records
LC 91483

Anton Bruckner
3. Satz: Scherzo
Sehr schnell aus: Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Sylvain Cambreling (Dirigent)
SWR Eigenproduktion

Gespräch Barbara Oettl: das weiße Spektrum

Weiß zählt zu den unbunten Farben – ebenso wie Schwarz und Grau. Und: Wie kaum eine andere Farbe ist Weiß aufgeladen mit Symbolik. Barbara Oettl erklärt die Zusammenhänge und auch, warum der Unterschied zwischen Licht und Materie sich ausgerechnet im weißen Spektrum so deutlich manifestiert. Interview: Nicole Dantrimont

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Gespräch Ulrike Draesner: zur Bedeutung von Hautfarben

Wie ist das, wenn man eine andere Hautfarbe hat? Und warum spielt das überhaupt so eine große Rolle in unserer Gesellschaft? Ulrike Draesner hat ein Kind aus Sri Lanka adoptiert und lebt seitdem bunt. Das prägt auch ihr aktuelles Buch "zu lieben". Interview: Nicole Dantrimont.

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Gespräch Andreas Jorns: Schwarzweißfotografie

Weiß ist die Farbe des Lichts. Andreas Jorns fotografiert seit vielen Jahren fast ausschließlich in schwarzweiß. Warum er das macht und worin für ihn die besondere ästhetische Kraft der unbunten Abstraktion liegt, das erzählt er im Matinee-Gespräch. Interview: Nicole Dantrimont.

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Leben & Gesellschaft Ein Traum in weiß – Besuch auf der Hochzeitsmesse

Der schönste Tag im Leben soll in weiß sein. Seit wann ist das eigentlich so? Und warum? Und überhaupt: Gilt das auch heute noch? Stefan Schlegel hat eine Hochzeitsmesse besucht und dort auch gelernt, das weiß nicht gleich weiß ist.

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Wissen Schön giftig: Bleiweiß als Schminke

Im Elisabethanischen Zeitalter war weiß geschminkte Haut topmodern. Bleiweiß galt als wichtiges Kosmetikprodukt, auch wenn jeder wusste, dass es hochgiftig war. Monika Ahrens hat recherchiert, warum.

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Leben & Gesellschaft Shocking white: Weiß als Farbe des Grauens

Die Farbe Weiß gilt nicht nur als Symbol für Licht und Reinheit. Sie birgt auch dunkle Facetten und Emotionen: Angst, Schrecken, Leere. Martin Krinner hat recherchiert, warum das so ist, und ist dabei vielen gruseligen weißen Wesen begegnet.

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Musik Kult! Das weiße Album der Beatles

Das "Weiße Album" der Beatles gilt als Meilenstein in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Natürlich wegen der Musik, die darauf zu hören ist. Aber auch wegen seines geradezu ikonischen Covers. Warum das so ist und wie es dazu gekommen ist, weiß Ralf Bei der Kellen.

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Literatur Weiß –Farbe des Papiers und des Versprechens

Horror Vacui oder Verheißung? Der Schriftsteller John von Düffel denkt nach über das weiße Papier als Projektionsfläche für Tagträume, Fantasien und erhellende Irrwege.

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