Negativity Bias - ein Begriff aus der Psychologie - kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Negativitätsverzerrung oder Negativitätsdominanz. Menschen nehmen negative Nachrichten, Emotionen und Erlebnisse äußerst intensiv wahr und lassen sich von ihnen stärker beeinflussen als von positiven Wahrnehmungen. Diese Negativitätsverzerrung, die besonders in Krisen- und Kriegszeiten zu beobachten ist, ist vermutlich evolutionär in uns angelegt. Denn wir sind darauf programmiert, Gefahren frühzeitig zu erkennen, um uns vor ihnen zu schützen.
Heutzutage erscheint dieser evolutionär begründete Mechanismus jedoch fatal, da wir dazu neigen, vielgezeigte und auch medial intensiv präsentierte Schrecken wie z.B. einen Terroranschlag oder Flugzeugabsturz vom Gefahrenpotential her zu überschätzen. Der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen spricht sich deshalb für einen produktiven Umgang mit dem Phänomen Negativity Bias aus - Faktizität statt Negativität.