Gespräch

Mareike Fallwickl: „Frauen können das gesamte Zusammenleben zum Erliegen bringen“

Stand
Das Interview führte
Kristine Harthauer
Interview mit
Mareike Fallwickl

Plötzlich verweigern sich drei Frauen. Wollen nicht mehr für Kinder, Küche, Kranke sorgen. Eine Geste der Erschöpfung. Die österreichische Autorin Mareike Fallwickl beschreibt dies in ihrem Roman „Und alle so still“ als ultimativen Streik.

Kein Sex-Streik, wie beim antiken Vorbild Lysistrata: Hier ruht die Care-Arbeit. Schon in „Die Wut, die bleibt“ beschreibt sie, was passiert, wenn eine erschöpfte Mutter aufgibt – die Familie versinkt in Chaos und Schock.

„Heute ist ein guter Tag, das Patriarchat abzuschaffen“ heißt der Sammelband, in dem sie die Frage stellt: „Aber was ist mit den Männern?“

Nein zu Sex, Ehe und Kindern Nach Trump-Wahl: Südkoreas 4B-Bewegung geht in den USA viral

Seit Trumps Wahlsieg fürchten viele US-Amerikanerinnen um ihre Rechte, besonders im Bezug auf Abtreibung. Manche schließen sich jetzt der sogenannten 4B-Bewegung aus Südkorea an.

Georgien

Leben Zwischen Patriarchat und Protest – Frauen in Georgien

Kondome mit frechen politischen Botschaften – damit legt sich eine junge Georgierin mit der mächtigen orthodoxen Kirche an. Doch immer mehr erheben ihre Stimme gegen starre Rollenbilder und Homophobie.

SWR2 Leben SWR2

Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Nieder mit dem Patriarchat: Heiratet ihr noch oder kann das weg?

Die Ehe war früher vor allem eine Versorgungsgemeinschaft, erst mit der Zeit wurde die Institution mit dem Ideal der romantischen Liebe aufgeladen. Und heute? Muss man nicht mehr heiraten, um zusammenzuleben und Kinder zu bekommen. Die Scheidungszahlen steigen ohnehin seit Jahrzehnten.

Also könnte man die Ehe gleich ganz abschaffen? Das fordern gerade eine ganze Reihe von Autor*innen, darunter Emilia Roig. Für sie ist die Ehe eine patriarchale Institution, die Geschlechterungerechtigkeiten zementiert.

Die Dramaturgin und Podcasterin Felizitas Stilleke war verheiratet und ist geschieden. In einem Radio-Feature hat sie ihre Trennung und die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle beschrieben.

Sie sagt: „Liebe und Verantwortung sind viel mehr als partnerschaftliche Liebe. Es gibt so viele Formen von Lieben und Zusammenleben wie es Menschen gibt.“ Sie hätte sich bei der Scheidung statt des Stigmas und der Bürokratie ein bisschen mehr Tüll und Romantik gewünscht. „Der Staat könnte sich ja auch bei mir bedanken, dass ich für eine gewisse Zeit Verantwortung für einen anderen Menschen übernommen habe.“

Wie ist es bei euch: Heiraten oder lieber nicht? Oder gibt es für euch eine dritte Lösung? Schreibt uns mit Anregungen, Kritik und Themenideen an kulturpodcast@swr.de.

Hosts: Kristine Harthauer und Philine Sauvageot
Showrunner: Pia Masurczak

Felizitas' Feature „Das Sakrament der Scheidung“ könnt ihr hier nachhören:
https://www.hoerspielundfeature.de/feature-das-sakrament-der-scheidung-100.html

Ein Interview mit Emilia Roig zu ihrem aktuellen Buch „Das Ende der Ehe“ findet ihr hier:
https://www.swr.de/swr2/literatur/die-ehe-ist-ein-patriarchales-unterdrueckungselement-emilia-roigs-neues-buch-das-ende-der-ehe-100.html

Stand
Das Interview führte
Kristine Harthauer
Interview mit
Mareike Fallwickl