Gespräch

Claudia Roth: „Es ist bemerkenswert, dass Kultur überhaupt nicht vorkommt“

Stand
Das Interview führte
Martin Gramlich
Interview mit
Claudia Roth
Onlinefassung
Wilm Hüffer

Kulturförderung sei „eine Investition in die Demokratie“: Die scheidende Kulturstaatsministerin kritisiert, dass in den bisherigen Sondierungen Kunst und Kultur keine Rolle spielen. Als wichtige Errungenschaft ihrer Amtszeit bezeichnet sie den Kulturpass.

Die scheidende Kulturstaatsministerin Claudia Roth von den Grünen kritisiert den bislang geringen Stellenwert von Kultur in den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD. „Ich fand es schon bemerkenswert, dass in dem Sondierungspapier von CDU/CSU und SPD nicht ein einziges Mal Kunst und Kultur überhaupt vorkommen“, sagte Roth in SWR Kultur.

Claudia Roth: Mit Kultur in die Demokratie investieren

Eine solche Haltung könne sich die Gesellschaft nicht leisten. Die Förderung insbesondere der freien Szene und unbequemer Projekte sei „eine Investition in die Demokratie und eine Investition in die Resilienz unserer Demokratie gegen die Demokratie-Feinde.“ Dabei müsse auch die Erinnerungskultur einer Einwanderungsgesellschaft abgebildet werden.

Im Wahlprogramm der CDU sei stattdessen wieder der Begriff der „Leitkultur“ aufgetaucht. Claudia Roth: „Ich wünsche mir sehr, dass wir jetzt nicht zu dieser Mottenkisten-Nummer zurückkehren.“ Der Begriff teile Kultur in verschiedene Klassen ein. Darum könne es nicht gehen.

Kulturpass aus Sicht von Claudia Roth ein Erfolgsprojekt

Als wichtige Errungenschaft ihrer Amtszeit bezeichnete Claudia Roth den Kulturpass. Er habe sich als erfolgreiches Instrument erwiesen, um Kulturveranstalter mit den Nutzerinnen und Nutzern zusammenzubringen. 1,6 Millionen Bücher seien in eineinhalb Jahren allein aufgrund des Kulturpasses über die Ladentheke gegangen. Auch Kinos, Theater und die freie Szene hätten davon profitiert.

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