80. Jahrestag der verheerenden Luftangriffe

Bombardierung von Dresden: Durs Grünbein kämpft gegen die Verklärung durch Rechts

Stand
Das Interview führte
Martin Gramlich
Interview mit
Durs Grünbein

„Die Erinnerung an die Bombardierung holte einen immer ein," sagt der 1962 in Dresden geborene Schriftsteller Durs Grünbein zum 80. Jahrestag der Bombardierung der Stadt, ob beim Anblick auf die lange Zeit noch sichtbaren Trümmer oder in Erlebnissen und Geschichten der Familie.

Nur knapp konnte sich seine Großmutter mit ihren beiden kleinen Töchtern am 13. Februar 1945 vor den Bomben retten, die rund 25.000 Menschen in der Stadt das Leben gekostet haben. Grünbeins erster Roman „Der Komet" (2023) ist an ihre Geschichte angelehnt.

Geschichtsverklärender „Mythos Dresden"

Aber auch als Bürger hat sich der Dresdner immer wieder mit der Bombardierung seiner Heimatstadt beschäftigt, Reden gehalten und darin den geschichtsverklärenden „Mythos Dresden" seziert.

Denn obwohl Dresden keineswegs die einzige deutsche Stadt sei, die einen solch verheerenden Angriff erlebt habe, werde das Gedenken nur dort derart von Rechtsextremen instrumentalisiert, so Grünbein.

Auch viele anderer Städte wurden zerstört

Um dem entgegenzuwirken, müsse Dresden im Kontext des gesamten Krieges betrachtet werden: „Es gab auch andere, einzigartig schöne Städte, die zuvor zerstört wurden: Warschau, Coventry, Rotterdam und ganz am Anfang Guernika.“

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Das Interview führte
Martin Gramlich
Interview mit
Durs Grünbein