Aus Anlass des bundesweiten Holocaust-Gedenktages und auf Initiative des Hauses des Dokumentarfilms in Stuttgart werden bundesweit in rund 50 Kinos und anderen Einrichtungen Filme gezeigt, die sich mit der Shoah beschäftigen.
Ein Film und ein Dokumentarfilm können Erinnerungen über die Grenzen einer Erfahrungsgemeinschaft hinaus vermitteln, meint Eric Friedler, Geschäftsführer und Programmleiter vom Haus des Dokumentarfilms Stuttgart. Sie könnten „eine gesellschaftliche Debatte auslösen und den Grundstein dafür legen, was wir heute als institutionelle Erinnerungskultur kennen“.
Es sei wichtig, diese Filme zu zeigen und einen Ort des Austausches zu schaffen, um „das Erschrecken über das Geschehene zu teilen, also auch zu trauern und darüber hinaus Fragen zu stellen“, sagt Friedler. Es gehe nach wie vor um eine historische Verpflichtung und um Aufklärung, denn „Aufklärung verjährt ja nicht“.
Im Haus des Dokumentarfilms Stuttgart wurde zum Auftakt am 26.1.2025 „Die Ermittlung“ gezeigt. Im Film nach dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss geht es um den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess, bei dem Deutsche über Deutsche zu Gericht saßen.
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