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Streiten – aber richtig! Frankfurter Ausstellung über den Wert des Streits

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Interview
Wilm Hüffer

Richtig Streiten ist anstrengend – und will gelernt sein. Wie wichtig der konstruktive Streit für Demokratie und Zusammenleben ist, zeigt das Frankfurter Museum für Kommunikation in der Ausstellung „Streit – eine Annäherung“. Die Art und Weise, wie wir streiten sei etwas, an dem sich durchaus „ein bisschen feilen“ lasse, sagt der Historiker und Kurator Florian Schütz im SWR2 Gespräch.

Streit wird schnell persönlich, unsachlich und verletzend

Streit ist ein wichtiges Merkmal einer Demokratie, einer freiheitlichen Gesellschaft. Für die eigenen Werte, eigenen Ansichten ein- und einer anderen, subjektiv: „falschen“, entschlossen entgegentreten. Oft genug allerdings bleibt es nicht bei der sachlichen Auseinandersetzung, beim konstruktiven Wettstreit um die beste Lösung, die plausibelste Meinung.

Streit als Chance

Schütz betont im SWR2 Interview, dass er durchaus Verständnis für Streit-Vermeidung hat: Es sei „legitim zu sagen: Ich habe jetzt keine Lust, diesen oder jenen Streit zu führen.“ Andererseits interessiere ihn dann umso mehr: „Wie streitest du denn? Wie verhältst du dich im Streit, welchen Streit-Charakter hast du?“ Das seien Dinge, so der Historiker, an denen sich durchaus „ein bisschen feilen“ lasse. Dann könne Streit auch bereichernd sein und Menschen in ihrem Sozialverhalten voranbringen.

Wie stellt man „Streit“ aus?

Wie aber illustriert man Streit, welche Objekte und Geschichten sind potenziell streitbar“? Schütz hat für die Frankfurter Ausstellung nach Zankäpfeln gesucht, die unter den Besuchern durchaus Kontroversen provozieren sollen. Geschichten, Objekte, Abbildungen und Diskurse, „die die einzelnen Themenbereiche illustrieren und unsere Besucher zum Agieren bringen sollen.“

Chance auf Selbsterkenntnis

Eine Besonderheit der Schau: Besucher*innen können für sich eine persönliche „Streit-Tier-Chipkarte“ auswählen. Eule, Schildkröte, Fuchs, Wolf und Affe sollen durch ihre (unterstellten) Charakterzüge die subjektiv empfundenen negativen, aber auch positiven Streit-Eigenschaften der Besucher*innen widerspiegeln. Gegebenenfalls mit Erkenntnisgewinn: „In der Ausstellung stimme ich dann ab, mit dieser Streittierkarte – und am Ende werte ich die Karte aus, und mir wird gesagt, wie ich eigentlich wirklich streite.“

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