Die poetischen Autofiktion ist eine Coming of Age Geschichte, die in barocker Sprachmacht eine katholische Kindheit in der oberpfälzischen Einöde beschwört. Im Glauben mit Gott zu sprechen, versucht das lyrische wie dramatische “Ich” zuerst ein Heiliger zu werden. Dann wird ihm als ein Natur Suchender, als von Sünden gepeinigter, ganz in bäuerlicher Sprachmagie lebender Ministrant im Internat buchstäblich die hochdeutsche Sprache von Nonnen eingebläut. Sein Ausweg: sich mit Jimi Hendrix zu identifizieren.
Das SWR-Hörspiel “Mixing Memory & Desire” des 1960 geborenen Dichters, Dramatikers, Filme- und Hörspielmachers Werner Fritsch wurde mit dem renommierten Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2023 in der Kategorie “WortKunst” ausgezeichnet.






Musik: Werner Cee
Regie: Werner Fritsch
SWR 2022
Werner Fritsch, zählt zu den erfolgreichen wie zugleich unkonventionellen Künstlern der deutschen Gegenwartsliteratur. Geboren 1960 im oberpfälzischen Waldsassen, lebt und arbeitet er in Berlin. Er schreibt Romane, Theaterstücke und nicht zuletzt Hörspiele, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden oder dem Hörspiel des Jahres der Akademie der Darstellenden Künste. Von den vom SWR produzierten Hörspielen sei “Enigma Emma Göring” hervorgehoben, mit der großen Schauspielerin Irm Hermann in der Hauptrolle. Für dieses Hörspiel hat er den ARD-Hörspielpreis 2007 bekommen.
Aber auch als ein der Poesie verpflichteter Filmemacher hat Werner Fritsch sich einen Namen gemacht, mit dem Großprojekt "Faust Sonnengesang".