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Dokumentarhörspiel

Saal 101 – Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess in 24 Teilen

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Das Hörspiel basiert auf einer Sammlung von Protokollen der ARD-Gerichtsreporter und eröffnet ein facettenreiches und differenziertes Bild des NSU-Prozesses jenseits der Schlagzeilen.

Jetzt in der ARD Audiothek oder hier:

Die als „Jahrhundertprozess“ bezeichnete Verhandlung fand von Mai 2013 bis Juli 2018 in München statt und gibt beklemmende Einblicke in deutsche Abgründe.

Der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) verübte zehn Morde – die Opfer waren acht türkische und ein griechischer Geschäftsmann, sowie eine deutsche Streifenpolizistin – zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle.

Die Anklage gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe umfasste u.a. die Mittäterschaft an den zehn Mordfällen sowie eine besonders schwere Brandstiftung und „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“. Mitangeklagt waren Ralf Wohlleben, André Eminger, Holger Gerlach und Carsten Schultze. Sie gelten als Unterstützer der Zelle.

Die Protokolle sind ein Stück Zeitgeschichte: Es existiert kein Prozess-Mitschnitt in Ton- oder Bild, die Berichterstatter*innen der ARD protokollierten die mündliche Verhandlung während jedem der 438 Prozesstage.

Mosaikartig setzt sich ein Bild zusammen: die Sozialisation der Täter, ihre Radikalisierung in der Nachwendezeit, das Leben der Terrorgruppe im Untergrund, die rechten Netzwerke und die Unterstützerszene, die Rolle des Verfassungsschutzes, die Pannen bei den Ermittlungen der Taten, die Hoffnung der Opferangehörigen auf Aufarbeitung und Aufklärung durch den Prozess und ihre Enttäuschung, die Verteidigungsstrategien sowie die Fragetechnik des Gerichts.

Jede Folge von knapp 30 Minuten widmet sich einer relevanten Fragestellung der Beweisaufnahme. Dabei folgt das Dokumentarhörspiel Saal 101 nicht der Chronologie des NSU-Prozesses.

Vielmehr bringt es Zeugenaussagen zusammen, die tatsächlich vielleicht weit auseinanderlagen, jedoch dieselbe Fragestellung behandeln. Das Hörspiel zoomt in die Mitschriften und über diese in den Gerichtssaal hinein.

Die Autor*innen der Mitschriften: Ina Krauß, Tim Aßmann, Holger Schmidt, Oliver Bendixen, Thies Marsen, Mira Barthelmann, Julian Löwis von Menar, Alf Meier, Christoph Arnowski, Eckhart Querner, Frank Bräutigam, Jana Lange, Paul-Elmar Jöris, Ayca Tolun, Stefan Schölermann, Rolf Clement, Heike Borufka, Sebastian Hesse, Matthias Reiche, Gunnar Breske, Ludwig Kendzia, Hans Pfeifer, Marcel Fürstenau, Wolfgang Vichtl, „Insan Insan“ von Muhyiddin Abdal aus dem Türkischen von Christoph K. Neumann

Bearbeitung: Ulrich Lampen, Katja Huber, Julian Wiprich, Katarina Agathos
Beratung: Holger Schmidt, Tim Aßmann, Ina Krauß Besetzung: Andrea Fenzl
Komposition: Jakob Diehl und Sven Pollkötter
Ton und Technik: Susanne Herzig, Marcus Huber, Josuel Theegarten und Gerhard Wicho
Regieassistenz: Stefanie Ramb
Regie: Ulrich Lampen
Redaktion: Katja Huber, Katarina Agathos

Bildergalerie aus den Aufnahmen mit den Schauspieler*innen

Bibiana Beglau
Bibiana Beglau (im Bild), Katja Bürkle, Martina Gedeck und Thomas Schmauser sind vier der Schauspieler*innen, die die Mitschriften des NSU-Prozesses sprechen. Die Schauspieler*innen übernehmen unterschiedliche Rollen und sind keiner festen Person zugeordnet. Bild in Detailansicht öffnen
Katja Bürkle
Katja Bürkle Bild in Detailansicht öffnen
Martina Gedeck
Martina Gedeck Bild in Detailansicht öffnen
Thomas Schmauser
Thomas Schmauser Bild in Detailansicht öffnen

Mit Bibiana Beglau, Katja Bürkle, Florian Fischer, Martina Gedeck, Gonca de Haas, Ercan Karacayli, Barbara Nüsse, Michael Rotschopf, Thomas Schmauser und Thomas Thieme.

Produktion: Bayerischer Rundfunk für die Hörspielabteilungen der ARD und Deutschlandfunk 2015-2021

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