„Großes Kino“ habe er erlebt, bilanziert Thomas Schadt zum Abschied seiner Tätigkeit an der Filmakademie Baden-Württemberg. 20 Jahre hat er den Campus geprägt, zunächst als Dozent und Professor, später als künstlerischer Direktor und Geschäftsführer.
An die „Utopie“ der eigenen Filmidee glauben
Das Ausbildungsziel am Ludwigsburger Campus aus Sicht von Thomas Schadt: Absolventinnen und Absolventen sollten „so charakterstark“ werden, dass sie auch nach der Zeit an der Akademie im Filmgeschäft bestehen können.
Man dürfte nicht „verbohrt“ werden, so der Filmexperte im Gespräch mit SWR Kultur. Marktgegebenheiten gehörten zum Geschäft. Allerdings dürfe man die „Utopie“ der eigenen Filmideen nicht aufgeben.
Internationaler Campus in Ludwigsburg
Mit einem deutsch-englischen Curriculum habe sich in Ludwigsburg die Hoffnung erfüllt, ein Angebot als Europäische Filmakademie leisten zu können. Studierende aus anderen Ländern brächten eigene kulturelle Akzente an den Campus nach Ludwigsburg. „Und das tut dem Haus gut“, so Schadt.
Berühmte Filmemacher haben in Ludwigsburg ihre Ausbildung durchlaufen, darunter Nora Fingscheidt („Systemsprenger“) und Bora Dağtekin („Fack ju Göthe“), ebenso wie Drehbuchautor und Regisseur Oliver Kienle („Bad Banks“).
SWR2 Wissen So revolutioniert digitale Technik den Film
Man kann mit künstlicher Intelligenz Albert Einstein im Film wieder zum Leben erwecken, man kann Landschaften kreieren und neue Charaktere erschaffen. Die digitale Technik ermöglicht den visuellen Medien neue Möglichkeiten. Ralf Caspary im Science Talk mit Volker Helzle von der Filmakademie Baden-Württemberg.
Film Deutscher Filmpreis: Chancen, Vielfalt und ein bisschen Kunst
„Sterben“ von Matthias Glasner gilt als Favorit beim Deutschen Filmpreis. Das Drama um eine zerrüttete Familie mit Corinna Harfouch und Lars Eidinger geht mit neun und damit den meisten Nominierungen ins Rennen. In den sechs nominierten Produktionen der Kategorie „Bester Spielfilm“ zeigt sich Vielfalt: Die Schauspielerin Hanna Schygulla („Die Ehe der Maria Braun“) erhält den Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie für ihre Verdienste um den deutschen Film. Jenseits der Verleihung zeigt sich der Deutsche Filmpreis auch als Forum, um über die Rahmenbedingungen der Filmförderung in Deutschland zu diskutieren.