Seines ist eines der markantesten Gesichter des deutschen Nachkriegsfilms: Der in Mayen aufgewachsene Mario Adorf spielte sich in Filmen und Fernsehproduktionen wie „Die Blechtrommel“, „Kir Royal“ und „Der Schattenmann“ ins kollektive Gedächtnis der Deutschen. Nun wurde der 94-Jährige mit dem Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises ausgezeichnet. Eine Filmkarriere in Bildern.
Ganoven und Mörder machen ihn zum Filmstar
Geboren wird Mario Adorf am 8. September 1930 in Zürich als nicht-ehelicher Sohn einer Röntgen-Assistentin und eines italienischen Chirurgen. Seine Mutter flieht hochschwanger aus Italien, um den Sohn nicht nach der Entbindung in staatliche Obhut geben zu müssen. Adorf wächst in Mayen auf, studiert ab 1950 an der Mainzer Universität Geisteswissenschaften.
1953 beginnt Adorf eine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München und spielt an den Münchner Kammerspielen. 1957 gelingt ihm der Durchbruch als Filmschauspieler in Robert Siodmaks Kriminalfilm „Nachts, wenn der Teufel kam“ in der Rolle eines psychisch kranken Serienmörders. Bis heute unvergessen ist seine Darstellung des „Winnetou“-Schurken Santer in der Karl-May-Verfilmung von 1963. Die Ganovenfiguren prägen seine Rollen über seine gesamte Karriere.
Adorf initiiert die Rückkehr der Nibelungen an den Wormser Dom
Adorf arbeitet mit Regiegrößen wie Billy Wilder („Fedora“), Rainer Werner Fassbinder („Lola“) oder Volker Schlöndorff zusammen, in dessen Oscar-prämierter Grass-Verfilmung „Die Blechtrommel“ er den Vater der Hauptfigur Oskar Mazerath spielt. Mehrfach dreht er auch mit Helmut Dietl („Kir Royal“ und „Rossini“) und Dieter Wedel, der ihn prominent in den Fernseh-Mehrteilern „Der große Bellheim“, „Der Schattenmann“ und „Die Affäre Semmeling“ besetzt.
Für seine rheinland-pfälzische Heimat engagiert sich Adorf bis heute. 2002 gehörte er zu den treibenden Kräften hinter den neuen Nibelungenfestspielen in Worms. Adorf selbst spielt vor dem Wormser Dom 2002 die Rolle des Hagen von Tronje und 2003 die des Sprechers. Seit 2018 verleihen die Festspiele den Mario-Adorf-Preis für herausragende künstlerische Leistungen.
Seine Ehrung beim Deutschen Fernsehpreis konnte der 94-Jährige bei der Verleihung am 25. September 2024 in Köln nicht persönlich entgegennehmen. In einer Videobotschaft bedankte sich der Schauspieler. „Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist.“ Das sehe er aber nicht negativ, er könne den Preis mit diesem Wissen besonders schätzen.
"Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist" Deutscher Fernsehpreis für sein Lebenswerk: Mario Adorf ausgezeichnet
Mario Adorf bekam am Mittwoch den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk. Der Schauspieler ist in Mayen aufgewachsen und begeistert das Publikum seit den fünfziger Jahren.
Hoher Besuch in der Eifel Schauspieler Mario Adorf bei den Burgfestspielen in Mayen
Er ist ein internationaler Schauspieler und Weltstar. Doch seine Heimat ist Rheinland-Pfalz, genauer gesagt: Mayen. Mario Adorf hat am Sonntag Station in seiner Heimatstadt gemacht - und die Eröffnung der Burgfestspiele besucht. Der 93-jährige Schauspieler ist nicht nur Ehrenbürger der Stadt, in der er aufwuchs, sondern auch Pate des traditonsreichen Freiluftfestivals.