„Büdchen“, Kiosk oder eben „Späti“. Orte, an dem es oft rund um die Uhr kalte Getränke, Zeitschriften, Zigaretten, Eis und oft auch heiße Würstchen gibt. Den Geschichten, die solche Orte schreiben, widmete Wilson Gonzalez Ochsenknecht eine ganze Serie, in der er selbst eine der Hauptrollen spielt.
Tollpatschige Hauptfigur
Wilson Gonzalez Ochsenknecht (36) spielt Fred, sehr liebenswert, aber auch sehr tollpatschig. Zufällig wird der zum Chef eines Spätis in Berlin.

„Fred ist einer ist, der die große Karriere in Berlin gesehen hat, aber sich noch gar nicht selbst kennt oder weiß, wo er eigentlich hin möchte“, sagt Ochsenknecht in SWR Kultur über seine Rolle. Diesen Weg – mit vielen Rückschlägen – zu erzählen, beschreibt der Schauspieler und Produzent als Kern der Serie.
Hoher Promifaktor mit Bill Kaulitz und Jasna Fritzi Bauer
Die Serie „Späti“ ist über die ZDF-Mediathek abrufbar, aktuell gibt es acht Folgen. Auffällig sind die vielen prominenten Gastauftritte in der Serie.
Bill Kaulitz ist dabei, Sophie Passmann, Jasna Fritzi Bauer – um nur einige Namen zu nennen. In der Serie tauchen sie als Kunden des Spätis auf und spielen quasi sich selbst.
Überredet werden mussten die Promis dafür nicht, sagt Wilson Gonzalez Ochsenknecht über die Gaststars, mit denen er auch privat bekannt sei.
Kammertheater-Charakter
„Späti“ erinnert an das legendäre Improvisationsformat „Dittsche“ (WDR) mit Olli Dittrich, in der dieser einen Stammgast in einer Imbissbude spielt. Auch „Die Discounter“, eine Supermarkt-Sitcom beschäftigen sich mit dem Mikrokosmos Kiosk.
Wilson Gonzalez Ochsenknecht habe seine Serie allerdings als klassische Sitcom mit Kammertheater-Charakter angelegt. „Wir wollten, dass die Leute Spaß haben, gute Laune und mal kein Drama“ – auch angesichts der momentanen Weltlage.

Er selbst habe schon immer Stoffe entwickeln und filmisch umsetzen wollen. Das Thema „Späti“ habe er schon lange im Kopf gehabt und es sei auch ohne großes Budget gut umsetzbar gewesen, sagt Ochsenknecht über seine neue Rolle als Produzent.
Einer von „den Ochsenknechts“
Als Schauspieler ist Wilson Gonzalez Ochsenknecht ein „alter Hase“. Zusammen mit seinem Bruder Jimi Blue Ochsenknecht, stand er schon als Kind für „Die wilden Kerle“ regelmäßig vor der Kamera. Inzwischen ist der Vater einer kleinen Tochter ein etablierter Schauspieler, unter anderem im Tatort oder in der Serie „Das Boot“.

Und er ist Teil der Dokumentation „Diese Ochsenknechts“, die bereits in vierter Staffel das Leben von Mutter Natascha Ochsenknecht und seinen Geschwistern Jimi Blue und Cheyenne samt Anhang zeigt. Allerdings ohne die Mitwirkung ihres Vaters, dem Schauspieler Uwe Ochsenknecht.
Über seine frühe Prominenz sagt Wilson Gonzalez, „ich hab nie was bereut, was ich gemacht habe, hat immer sehr viel Spaß und gute Laune bereitet. Heute konzentriere ich mich auf meinen Job und achte nicht so auf die Prominenz.“
Wilson Gonzalez als Musiker
„A Black Rainbow“, so heißt sein Musikprojekt, in dem er nochmal ganz anders aufgehe, sagt Wilson Gonzalez Ochsenknecht. „Ich kann meine Gefühle ausdrücken und runterschreiben, mich auf der Bühne verkleiden und live Spaß haben. Es ist einfach ein großer Unterschied live auf der Bühne zu sein, als vor der Kamera zu stehen. Diese Outfits und das Make-up verleiht mir tatsächlich ein großes Selbstbewusstsein, was ich so in normalen Klamotten auf der Bühne nie hatte. Ich inspiriere mich da auch selber und genieße die Zusammenarbeit mit Designern und anderen Künstlern“.

Die Band „A Black Rainbow“ wurde 2010 gegründet, die Debüt-EP „Face“ erschien 2023. Die Band bewegt sich musikalisch zwischen Alternative Rock, Industrial und New Wave.
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