In ihrem neuen Theaterstück „Wunderheiler“ nehmen Lutz Hübner und Sarah Nemitz („Frau Müller muss weg“) das kontroverse Thema alternative Heilmethoden unter die Lupe.
„Gesundheit ist immer politisch“, sagt Lutz Hübner im Gespräch mit SWR Kultur und erklärt damit, warum ihn besonders die Konflikte rund um Homöopathie und Anthroposophie interessieren.
Das Stück „Wunderheiler“, das am 2. Mai im Alten Schauspielhaus Stuttgart uraufgeführt wird, erzählt die Geschichte einer Familie, deren alte Konflikte durch eine medizinische Entscheidung wieder aufbrechen. „Wir haben das Gefühl gehabt, das sind die unerzählten Geschichten aus der Corona-Zeit“, so Hübner.

Medizinische Entscheidungen auch eine Frage des Glaubens?
In Stuttgart, einer anthroposophischen Hochburg, sei das Thema besonders präsent. Der persönliche Bezug zum Stoff sei für die Autoren wichtig gewesen: „Man braucht immer einen Punkt, wo man selbst anknüpfen kann.“
„Wunderheiler“ ist laut Hübner ein Versuch, „das Gelände zu vermessen“, also die Chancen und Grenzen alternativer Medizin auszuloten. Das Stück wirft damit die Frage auf, wie viel Glaube in einer Entscheidung über Leben und Gesundheit stecken darf.
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