Die Universitätsstadt Tübingen plant, ab 2026 die Zuschüsse für das Zimmertheater Tübingen deutlich zurückzufahren: Das Geld soll um ein Viertel gekürzt werden, das entspricht etwa 290.000 Euro.
Intendant Peer Mia Ripberger zeigt sich im Gespräch mit SWR Kultur überrascht über die Höhe der geplanten Einsparungen und über den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Er stellt infrage, ob das Tübinger Zimmertheater den Spielbetrieb künftig noch aufrechterhalten kann.
Gegründet wurde das Zimmertheater im Dezember 1958. Als Institut für theatrale Zukunftsforschung (ITZ) verfolgt das Haus ein progressives Schauspielprogramm mit festem Ensemble und dezidiert zeitgenössischer Ausrichtung.
Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Wie viel Geld braucht Kultur?
Die Berliner Kulturszene steht vor harten Einschnitten: Rund 130 Millionen Euro sollen gestrichen werden. Das sorgt für Proteste und große Verunsicherung.
Doch Berlin ist nicht allein: Auch andere Städte und der Bund kürzen kräftig. Was bedeutet das für Theater, Museen und die freie Szene? Wie können Kunstschaffende angesichts sinkender Budgets weiterhin bestehen? Soll Kultur stärker privat finanziert werden, oder droht dann die künstlerische Unabhängigkeit zu leiden?
Dabei ist die Lage schon jetzt für viele ziemlich prekär. Die Schriftstellerin und Performancekünstlerin Martina Hefter finanziert mit ihren Erfolgen als Autorin ihr Leben, das Geld für ihre Performances muss sie immer wieder neu über Förderanträge zusammenkratzen.
Einfacher hat es die Direktorin der Kunsthalle Tübingen, Nicole Fritz. Ihr Haus ist über eine Stiftung abgesichert. Das könnte ein Modell für die Zukunft sein, sagt sie. Mehr gesellschaftliches Engagement für die Kultur also und nicht nur Abhängigkeit von den Förderlogiken des Staates? Das klappt vielleicht besser, wenn die Kluft zwischen Künstler:innen und Publikum nicht zu groß ist, wenn also alle an Kulturproduktion beteiligt sind, sagt die Buchpreisträgerin Martina Hefter.
Wie stellt ihr euch ein gerechtes System der Kulturfinanzierung vor? Schreibt uns an kulturpodcast@swr.de!
Hosts: Pia Masurczak & Christian Batzlen
Showrunner: Julian Burmeister
Gäste: Martina Hefter und Nicole Fritz
Special Guest: Nic* Reitzenstein, Theaterkollektiv RaumZeit
Knallharte Kürzungen Berliner Kulturszene unter Spardruck: Steht die Schaubühne vor der Insolvenz?
Die Schaubühne könnte kurz vor der Insolvenz stehen, warnt Intendant Ostermeier. Grund sind drastische Kürzungen des Senats, der 2025 insgesamt drei Milliarden Euro einsparen will.
Gespräch Finanzielle Kürzungen beim Deutschen Übersetzerfonds - Was sind die Folgen?
Leo Tolstoi oder Margret Atwood: ihre Werke würden wir kaum kennen, gäbe es nicht die immens wichtige Arbeit von literarischen Übersetzerinnen und Übersetzern. Um sie zu fördern, gibt es den Deutschen Übersetzerfonds, maßgeblich finanziert vom Bundesministerium für Kultur und Medien. Nun drohen dem Fonds schmerzliche Kürzungen: 650.000 Euro soll es im kommenden Jahr weniger geben. Der DÜF spricht von einem „eklatanten Schaden im Bereich der Übersetzungskunst“. Wir sprechen darüber mit Marie Luise Knott, Vorstandsmitglied beim DÜF.