Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) plant eine Positivliste für Haustiere. Diese Tiere dürften wir uns demnach künftig als Mitbewohner zulegen. Alle anderen Tiere gehörten dann nicht in private Hände. Cem Özdemir geht es dabei vorrangig um exotische Tiere wie Schlangen, Spinnen, Frösche …

Allerdings hat sich um diese Tiere in Deutschland ein großer Markt entwickelt. Es gibt Messen, Exoten-Börsen, Züchter, Fachgeschäfte und sogar einen eigenen Verband. All jene, die an dem Geschäft mit Exoten verdienen, lehnen Özdemirs Pläne ab. Klar, sie fürchten um ihre Existenz.
Diskussion um Tierhaltung Exotische Haustiere verbieten? Kritik an Minister Özdemir
Exotische Tiere in privaten Räumen zu halten, ist auch in Baden-Württemberg weitgehend erlaubt. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir möchte das ändern - und erntet Kritik.
Mehr Tierschutz per Gesetz
Dabei ist meiner Ansicht nach ein solches Verbot dringend überfällig. Tierheime, Auffangstationen und Zoos müssen schon seit Jahren immer mehr außergewöhnliche Tiere bei sich aufnehmen. Sie sind dort oftmals nicht von den Besitzern abgegeben worden, sondern wurden irgendwo ausgesetzt gefunden oder haben sich angeblich selbst befreit. Gerade bei entflohenen Giftschlangen kommt es immer wieder zu größeren und teuren Polizei- und Feuerwehreinsätzen.
Eine artgerechte Haltung für Tiere aus Regenwaldgebieten oder Wüsten kann meines Erachtens auch das schönste Terrarium im Wohnzimmer nur schwer bieten. Aber da Cem Özdemir auf seiner To-Do-Liste gerade beim Tierschutz angelangt ist, könnte er sich auch gleich um die artgerechte Haltung von traditionellen Haustieren wie Hund, Katze und Kaninchen kümmern. Dies haben Tierschutzvereine übrigens schon vor über 20 Jahren gefordert. Getan hat sich bislang nichts.