Aktuell sei es sehr schwierig in den Urlaub zu fahren, meint SWR-Wirtschaftsredakteur Max Dehling. Er persönlich würde es derzeit nicht machen. Aber er ist guter Hoffnung: "Der Sommerurlaub sollte doch wieder möglich sein – wir erinnern uns an die Zeit vor exakt einem Jahr. Da waren wir im Lockdown und im Sommer waren dann doch wieder gefühlt alle unterwegs."
Auch der Reiseveranstalter-Verband rechnet mit einem starken Sommergeschäft. Garantieren kann dies natürlich derzeit keiner. Deshalb sind die Stornierungsmöglichkeiten wichtig.
"Es kommt ganz genau darauf an, was im Kleingedruckten – also in den sogenannten Allgemeinen Geschäftsbedingungen – steht. Weil sich dort der ein oder andere Anbieter eben auch Ausnahmen vorbehält. Und wenn man sich dann ganz sicher ist, das man für den Fall der Fälle alles abgesichert hat, dann kann man schon jetzt für den Sommer einen Urlaub buchen."
Extra-Kosten und Zeiträume bei Flex-Tarifen
Aktuell werben fast alle Reiseanbieter mit besonderen Stornierungsmöglichkeiten – sogenannten „Flex-Tarifen“. Mit diesen Tarifen soll es möglich sein, noch bis kurz vor Urlaubsantritt die Reise abzusagen oder um zu buchen. Aber da gilt es laut Verbraucherzentralen ganz genau ins Kleingedruckte zu schauen. Für welchen Zeitraum gilt denn die Stornierung? Gibt es versteckte Extra-Kosten?
Push-Nachrichten zu meinem Reiseland
Das Auswärtige Amt hat einen hilfreichen Service: In der kostenfreien "Sicher Reisen"-App kann man sein Reiseland oder mehrere Reiseländer auf eine Pinnwand setzen. Dann erhält man sofort eine Push-Nachricht aufs Smartphone, wenn sich bei den Reise- und Sicherheitshinweisen etwas ändert. Das funktioniert auch direkt im Land vor Ort, wenn der App-Nutzer seinen Standort freigibt. Sowohl bei der Planung als auch während der Durch- oder Weiterreise kann die App hilfreich sein.
»Wenn das Urlaubsland zum Corona-Hochrisikogebiet wird, dann heißt das nicht, dass Sie automatisch das Recht haben, den Urlaub kostenlos zu stornieren.«
Urlaub in Risikogebieten
Für eine kostenlose Stornierung müssen laut einer EU-Richtlinie "außergewöhnliche und unvermeidbare Umstände am Reiseziel" vorliegen, die die Reise erschweren oder unmöglich machen. In der Reisebranche ist man der Meinung, dass das bei Corona nicht gilt. Aber: Rechtlich ist das momentan noch nicht eindeutig geklärt.
Deshalb sind Urlauber momentan auf den guten Willen des Reiseveranstalters angewiesen, wenn sie wegen Corona stornieren wollen. Vielleicht lässt der Veranstalter seine Kunden umbuchen oder erstattet einen Teil des Reisepreises freiwillig. Wenn nicht, haben Kunden eher schlechte Chancen, Geld zurückzubekommen – das gilt sowohl für individuell zusammengestellte Reisen als auch für Pauschalurlauber.
Beliebte Urlaubsländer bleiben Spitzenreiter
Reiseanbieter – wie beispielsweise Urlaubsguru– gehen davon aus, dass die beliebten Urlaubsziele aus dem letzten Jahr auch dieses Jahr wieder gefragt sind und sichere Reisen ermöglichen. Das bedeutet: Griechische Inseln, die Balearen und Sardinien sind wahrscheinlich das ganze Jahr wieder im Trend. Von daher am besten jetzt schon mal nach Angeboten suchen, bevor die besten weg sind.