Umstrittener Pfarrer bleibt Ehrenbürger

Meinung: Ehrenbürger mit Warnhinweis

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Martin Rupps
Martin Rupps

Ein umstrittener Pfarrer darf Ehrenbürger von Malsch (Kreis Karlsruhe) bleiben, zugleich wird sein Bild aus der Rathaus-Ehrengalerie entfernt. Das ist Quark, meint Martin Rupps.

Der verstorbene katholische Pfarrer Anton Böhe bleibt auch nach Vorwürfen, Gewalt gegen Kinder verübt zu haben, Ehrenbürger der Gemeinde Malsch (Kreis Karlsruhe). Das Schild der Malscher Anton-Böhe-Straße wird mit einem Hinweis versehen, dass die Straße heute nicht mehr nach dem Pfarrer benannt würde. Auch an Böhes Grab kommt ein Hinweis. Das Böhe-Bild in der Ehrengalerie des Rathauses wird abgehängt. Diese Maßnahmen hat der Gemeinderat von Malsch am Dienstag beschlossen

Martin Rupps
Die Meinung von Martin Rupps

Pfarrer soll Kinder verprügelt haben

Diese Lösung finde ich Quark. Entweder ist jemand Ehrenbürgerin bzw. Ehrenbürger oder nicht.

Die halbherzige Lösung erinnert an den Umgang mit diskriminierenden Darstellungen etwa von Juden oder Schwarzen an Kirchen. Hier erscheint es mir sinnvoll, ein Kunsthandwerk aus anderer Zeit nicht zu entfernen, sondern in seinen historischen Zusammenhang zu stellen. Die Bezeichnung "Anton-Böhe-Straße" dagegen wäre mit einem Federstrich - und wohl aus gutem Grund - weg.

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ZDF-Gründungsintendant Karl Holzamer, ein Ehrenbürger von Mainz, hat eine NSDAP-Mitgliedschaft kleingeredet und verschwiegen, dass er in der SA war. Als ZDF-Gründungsintendant erwarb er sich Verdienste um die westdeutsche Demokratie. Nach meinem Dafürhalten soll er Mainzer Ehrenbürger bleiben.

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