Zum ersten Mal denken offenbar mehr Menschen in Deutschland darüber nach, die Grünen zu wählen als die Union. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Allensbach Instituts hervor. Demnach liegt das Wählerpotential bei der Union bei 29 Prozent und bei den Grünen bei 30 Prozent.
Bei der Sonntagsfrage kommt die Umfrage zu einem etwas anderen Ergebnis. Danach würden 28,5 Prozent der Wähler der Union ihre Stimme geben, 21 Prozent den Grünen. Die SPD würden 18 Prozent wählen, FDP und Linke erreichen jeweils 8,5 Prozent, die AfD würde 10 Prozent erzielen. In Auftrag gegeben hatte die Umfrage die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Vertrauensverlust durch Maskenaffäre?
Die Affäre einzelner Unionspolitiker um Geschäfte mit Schutzmasken ist aus Sicht von Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher nicht entscheidend für den Niedergang der Union in den Umfragen. Der Vertrauensverfall habe schon vorher eingesetzt. So sei die Niederlage der CDU in Baden-Württemberg schon drei Wochen vor der Landtagswahl absehbar gewesen. Hauptgrund für den Sinneswandel sei, dass das Vertrauen, "die CDU kann Krise", erschüttert sei. Lange sei das Vertrauen in den Kurs der Regierung ungewöhnlich groß gewesen. Seit Januar verfalle die Zustimmung und wachse die Kritik.
Union verliert auch in Forsa-Umfrage
Auch im neuen RTL/ntv-Trendbarometer sackt die Union weiter ab. Die Union kommt bei der Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa nur noch auf 26 Prozent, drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die Grünen liegen mit 22 Prozent nicht mehr weit dahinter. Die SPD kommt in der Sonntagsfrage auf 16 Prozent, die FDP auf 10, die Linke auf 8 und die AfD auf 10 Prozent.