Wir wissen noch zu wenig über die Virus-Mutation
Mit der neuen Virus-Variante seien "noch viele Fragezeichen verbunden", sagte FDP-Politiker Ullmann im SWR. Sie komme in Großbritannien offenbar inzwischen häufiger vor als das ursprüngliche Virus. Erste Studien deuteten auch darauf hin, dass das mutierte Virus ansteckender sei. "Aber was das genau bedeutet für den Menschen, der sich damit ansteckt, wissen wir nicht", so Ullmann. Möglicherweise sei der Krankheitsverlauf schwächer, aber auch das sei "nur Spekulation".
Grenzschließungen bringen nichts
Mutationen seien bei Viren normal, aber bei der Überwachung der Entwicklung hätte aus Ullmanns Sicht auch vom "Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten in Stockholm mehr kommen können." Jetzt müsse man mit der Situation zurechtkommen: "Das heißt, wir müssen jetzt sehr schnell schauen, ob das Virus sich schon in unserem Land ausgebreitet hat und eventuell daraus auch Konsequenzen ziehen, denn Grenzschließungen, das wissen wir, interessieren ein Virus überhaupt nicht.“
Handel sollte weiter laufen
Ullmann plädiert auch dafür, den Handelsverkehr mit Großbritannien aufrecht zu erhalten, weil die Gefahr einer Ansteckung über Waren gering sei. Aber zum Beispiel Lkw-Fahrer sollten an der Grenze getestet werden, am besten mit PCR-Tests.
Jeder sollte sich so verhalten, als sei er infiziert
Größere Sorge bereitet Ullmann der private Bereich, "dass man die Besuchseinschränkungen unterläuft. Da appelliere ich an alle Menschen in unserem Land, sich so zu verhalten, als sei man selbst ansteckend." Er werde deshalb seine Eltern an Weihnachten nicht besuchen, sondern nur über Telefon oder online mit ihnen in Kontakt treten. "Es ist eine traurige Weihnacht, aber es sollte ja nur eine Weihnacht so sein. Ich gehe davon aus, dass wir nächstes Jahr ganz anders feiern dürfen", so Ullmann.