Eine 15-jährige, zierliche Schülerin mit zwei Zöpfen sitzt vor dem schwedischen Parlament, weil sie für das Klima streikt, sagt sie. Seit dem 20. August 2018 sind Freitage für sie und viele andere junge Menschen geblockt für den Klimaschutz: die "Fridays for Future". Greta Thunberg ist eine Ikone, eine Heldin - nicht nur für die junge Generation. Andere fühlen sich von ihr provoziert, vor allem solche, die nicht an den menschengemachten Klimawandel glauben.
Alle hören Greta zu
Thunberg nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn sie prominente Politikerinnen und Politiker oder den Papst trifft oder auf der UN-Klimakonferenz spricht. Alle hören ihr zu.
"Zugehört haben sie vielleicht. Aber das bedeutet ja nicht, dass sie auch wirklich hingehört haben. Sonst hätten sie mittlerweile etwas getan, sollte man glauben. Jetzt sind Monate vergangen, und sie haben nichts getan. Entweder haben sie nicht hingehört oder sie ignorieren alles oder sie warten auf irgendwas."
Coronavirus bremst auch die Klimabewegung aus
Die Corona-Pandemie bremste die "Fridays for Future"-Bewegung aus. 2019 gingen noch Millionen weltweit auf die Straße - wenige Monate später ging in vielen Ländern nichts mehr. Greta Thunberg verlegte ihren Protest ins Digitale.

Thunberg unzufrieden mit dem Erreichten
Nach über zwei Jahren ist sie immer noch unzufrieden damit, wie wenig jeder Einzelne für den Klimaschutz mache, sagte sie vor wenigen Wochen der schwedischen Zeitung "Expressen".
"Menschen sind soziale Wesen, Herdentiere. Wenn sich niemand in unserem Umfeld so benimmt, als wären wir in einer Krise und unsere Führung das auch nicht tut, so lange werden wir nicht verstehen, dass wir uns in einer Krise befinden."
Angriffe und Beleidigungen - selbst von Präsidenten
Den Rummel um ihre Person mag die Schwedin nicht. Zum einen wird sie öffentlich teilweise scharf angegriffen und beleidigt, so etwa von dem scheidenden US-Präsidenten Donald Trump. Der sagte, sie solle mal an ihrer Aggressionsbewältigung arbeiten. Oder etwa der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der sie eine Rotznase nannte, die zu viel Aufmerksamkeit von den Medien bekäme.
Dazu der Hass in den sozialen Netzwerken und auch Morddrohungen an ihre Privatadresse. Aufhören will sie deshalb nicht, sagt Greta Thunberg in der ARD-Dokumentation "Ich bin Greta":
"Ich habe nicht viel Angst, ich hätte viel mehr Angst, wenn ich das hier nicht machen würde."
Thunberg will nicht über sich sprechen - nur über die Sache
Und trotzdem hat sich was verändert in den letzten Monaten. Greta Thunberg geht wieder in die Schule und gibt weniger ausgewählte Interviews. Sie möchte nur noch über die Sache sprechen, nicht über sich als Person.
Am Sonntag stand Greta Thunberg aber mal im Mittelpunkt. Denn der 18. Geburtstag bedeutet auch in Schweden die Volljährigkeit. Das heißt, sie darf wählen gehen. Wie Thunberg feiert, ist nicht bekannt. Ihr letzter Geburtstag fiel auf einen Freitag, da saß sie wie immer vor dem schwedischen Parlament.