Die CDU ist die Partei Adenauers, der Westbindung – und des Fleisches! Wie Helmut Kohl seinen Saumagen, liebt der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt sein Gehacktes-Brötchen, das zwar sonst fast überall Mettbrötchen heißt, aber noch herrscht ja Rede- und Meinungsfreiheit in Thüringen.
Die Kolumne von Marie Gediehn können Sie sich hier anhören:
Vom Mettigel zur Boulette
Und vom Gehackten ist es nicht weit zum Grillen, wenn aus dem Mettigel quasi eine Frikadelle wird, oder Boulette, da lege ich mich sicher nicht fest! Also - Grillen, nicht den politischen Gegner natürlich. Obwohl: Großer Gegner in Thüringen von CDU-Mann Mario Voigt ist ja AfD-Mann Björn Höcke. Schon weil die beiden sich wegen Mett- oder Gehacktes-Brötchen nicht einig werden, geht da gar nichts. Unvereinbar und unversöhnlich – konnte man live mitverfolgen beim TV-Duell, als es nicht nur aber eben auch, ums „Gehacktes-Brötchen“ ging, und dass man das eben so sagt, in Thüringen.
Aber der Landespolitiker der Fleischpartei, also Mario Voigt, hat noch andere Gegner, Grill-Gegner im wahrsten Sinne des Wortes: Die Grünen nämlich! „Grillen muss erlaubt bleiben“ stand auf CDU-Wahlplakaten im Freistaat Thüringen. Offenbar hat Mario Voigt rausgefunden, die Belege sind extrem geheim, dass die Grünen in Thüringen das Grillen verbieten wollen. Klar, die dementieren, aber so einfach lässt man sich in der Partei der Fleischbindung nicht hinters Licht führen!
Wer wählt schon eine Verbotspartei?
Wir leben in postfaktischen Zeiten, da reichen Indizien oder extrem geheime Belege, um großflächig zu plakatieren, dass Grillen erlaubt bleiben muss. Ein ganz klein bisschen doof allerdings, dass die Grünen jetzt tatsächlich aus dem Landtag geflogen sind. Klar, wer wählt schon eine Verbotspartei. Erst verbieten sie Heizungen und jetzt das Grillen, was kommt als nächstes? Und da haben die Thüringerinnen und Thüringer gesagt, so nicht, nicht mit uns!
Wenn Sahra und Mario beim Grillen chillen
Also, die Grünen sind rausgeflogen aus dem Landtag in Erfurt und Mario Voigt von der Partei, die an Saumagen, Gehacktes-Brötchen und Westbindung glaubt, muss sich jetzt ausgerechnet mit Sahra Wagenknecht rumschlagen, der Frau die von Ostblock und Oskar Lafontaine träumt. Gut, noch kann sich das die CDU außerhalb Thüringens (und Sachsens) nicht so richtig gut vorstellen, aber wer weiß: Sahra und Mario könnten ja erstmal beim Grillen chillen und in aller Ruhe überlegen, wie sie dann jetzt für Frieden sorgen in der Ukraine – und da hätten wir dann ja alle was davon. Unrealistisch? Naja, selbst eingebrockt, oder? Sagt man das so? In Thüringen?