Sie versprechen Ökostrom, geringen Wasserverbrauch und regionale Produkte – Nachhaltigkeits-Siegel für Hotels. Allein in Deutschland gibt es über 50 verschiedene Siegel.
Stiftung Warentest hat sich insgesamt sechs Nachhaltigkeits-Siegel für Hotels angeschaut. Das Ergebnis: nur drei Siegel konnten überzeugen, und zwar Bio Hotels, Green Key und Greensign Hotel. Nur bei diesen gibt es laut Test klare Vorgaben, zum Beispiel zum Wasserverbrauch, Strom-Art oder Umgang mit Plastikmüll. Außerdem gebe es regelmäßige Kontrollen vor Ort. Bei den anderen drei Siegeln sei das nicht so, dazu gehören Blaue Schwalbe,Viabono und Dehoga Umweltcheck, also das Siegel des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Hier gibt es demnach keine Vor-Ort-Kontrollen, außerdem sind die Vorgaben entweder zu schwammig oder werden gar nicht offen angegeben, so dass sie nicht kontrolliert werden können.
Der Hotelverband Deutschland kritisiert den Test. Die Auswahl der Siegel sei zu klein, außerdem seien nur rein deutsche Siegel getestet worden. Viele Hotels würden aber eher auf europäische und internationale Nachhaltigkeitssiegel setzen. Der Hotelverband erkärt, er hoffe eher auf Signale aus der EU – denn im Sommer soll es eine neue Green-Claims-Richtline geben. Sie soll einen strengeren rechtlichen Rahmen dafür geben, wann Unternehmen ihre Produkte zum Beispiel „nachhaltig“ oder „klimaneutral“ nennen dürfen. Ein sogenanntes „Greenwashing“, auch bei Nachhaltigkeitssiegeln für Hotels, soll damit künftig nicht mehr möglich sein, darauf setzt auch der Hotelverband.