Die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer hat sich klar gegen eine neue Förderung von Autos mit Verbrennungsmotor ausgesprochen. Im SWR sagte die Professorin für Komparative Wirtschaftsforschung in München, der Kauf von Autos werde ja jetzt schon durch die Reduzierung der Mehrwertsteuer gefördert. Die Zulassungen seien im Juli deshalb auch dramatisch gestiegen. Mit den Zahlen im August kehrten die Verkäufe wieder auf Normalniveau zurück.
Wer Emissionen reduzieren will, muss weg von den Verbrennern
Beim Ruf nach weiterer Förderung von Autokäufen mit Verbrennungsmotoren gehe es vor allem um den Schutz der heimischen Wirtschaft. "Aus Umweltmotiven ist es jedenfalls nicht gerechtfertigt. Man muss sehen, dass der Verkehr zur Reduzierung der Schadstoff-Emissionen bislang nichts beigetragen hat," so Schnitzer. Wenn man diese Emissionen reduzieren wolle, dann müsse man wegkommen von den Verbrennungsmotoren.
Kein Grund für die Autobranche, den Strukturwandel weiter zu verzögern
Mit Blick auf die Sicherung von Arbeitsplätzen könne man nicht den Staat dafür verantwortlich machen, wenn es einen Strukturwandel gibt, den die Branche in Teilen einfach verzögert hat. "Es kann nicht darum gehen, Auslaufmodelle zu fördern." Um die mit Autos vollen Halden zu leeren, können nach Ansicht von Schnitzer die Firmen selbst einiges beitragen. "Das können die sich leisten, denn die haben die letzten Jahre sehr viel Geld verdient. Es gibt überhaupt keinen Grund, dass man jetzt in alte Modelle investiert und damit den Strukturwandel weiter verzögert. Das wäre das ganz falsche Signal," so die Wirtschaftsexpertin.