Yoga-Klasse übt bei Sonnenuntergang am Strand

Wenige Raucher und wenig Stress

Wie gesund leben die Menschen in Rheinland-Pfalz?

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Autor/in
Dirk Rodenkirch
Dirk Rodenkirch

Die Menschen in Rheinland-Pfalz und im Saarland leben bundesweit am gesündesten. Das geht aus dem DKV-Report 2023 hervor. Was die Leute hier besser machen als anderswo:

Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland fühlen sich gesund und wohl - zu diesem Ergebnis kommt der neue DKV-Report. Mit 64 Prozent sind das 2023 drei Prozent mehr als vor zwei Jahren. Tatsächlich erfülle aber nicht einmal jeder Fünfte alle Kriterien für ein rundum gesundes Leben, so die Deutsche Krankenversicherung (DKV) und die Deutsche Sporthochschule Köln, die das Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger erneut untersucht haben.

Zu den untersuchten Kriterien zählen:

  • Regelmäßige Bewegung
  • Eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung
  • Der bewusste Umgang mit Alkohol
  • Der Verzicht auf Zigaretten
  • Gut mit Stress umzugehen

Gesündester Lebensstil in RLP/Saarland

Im Ländervergleich schneiden Rheinland-Pfalz und das Saarland am besten ab. Hier pflegen die Menschen laut dem Report den gesündesten Lebensstil. Gut jeder Fünfte in Rheinland-Pfalz und im Saarland (20,9 Prozent) lebt demnach rundum gesund. Knapp dahinter folgen Baden-Württemberg (20,7 Prozent) und Sachsen (20 Prozent). Das Schlusslicht bildet Nordrhein-Westfalen (12 Prozent), wo nur jeder Achte entsprechende Werte in den untersuchten Kategorien erreicht.

Tabelle: Anteil der rundum gesund lebenden Menschen im Ländervergleich
Tabelle: Anteil der rundum gesund lebenden Menschen im Ländervergleich

Das läuft in RLP besonders gut

In zwei der fünf untersuchten Kategorien erreichen die Menschen in Rheinland-Pfalz und im Saarland die besten Werte. Zum einen gibt es hier mit 92 Prozent der Bevölkerung die meisten Nichtraucher. Laut dem Report ist Rauchen hier nur noch wenig verbreitet. Nicht einmal jeder Zehnte greift demnach in RLP noch zur Zigarette. Am häufigsten geraucht wird offenbar noch in Großstädten. Die Stadtstaaten Hamburg und Berlin landen bei dem Vergleich am Ende des Rankings. Dort raucht noch etwa jeder Fünfte.

In Rheinland-Pfalz und im Saarland leben zudem vergleichsweise viele entspannte Menschen. Sie kommen offenbar am besten mit Stress klar. 57 Prozent der befragten Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer geben an, dass ihnen ein gesunder Umgang mit Stress gelingt. Deutschlandweit sind es nur 48 Prozent, die das schaffen.

Tabelle: Anteil der Nichtrauchenden in den Bundesländern
Tabelle: Anteil der Nichtrauchenden in den Bundesländern

Weinland RLP bei Alkohol zurückhaltend

Um den Alkoholkonsum zu erfassen, gaben die 2.800 Befragten für die Studie an, wie häufig sie Alkohol trinken und wie viel. Der DKV-Report definiert ein gesundes Alkoholgenussverhalten so: "Wenn gelegentlich ein Glas Wein oder Bier konsumiert oder gänzlich auf Alkohol verzichtet wird." Das Ergebnis der Studie: Der meiste Alkohol wird im Bierland Bayern getrunken. Am wenigsten trinken die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Mit etwas Abstand folgen Thüringen, Berlin und Rheinland-Pfalz, wo den Menschen ebenfalls ein mäßiger Alkoholkonsum bescheinigt wird, obwohl Rheinland-Pfalz als Weinland gilt.

Dazu passt auch das folgende Ergebnis: Auf gesunde Ernährung legt in Rheinland-Pfalz gut jeder Zweite (55 Prozent) Wert. Damit liegen die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer auf Platz fünf im Ländervergleich. Am meisten achten die Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Schleswig-Holstein (jeweils 58 Prozent) auf eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung. Schlusslicht ist hier Nordrhein-Westfalen mit 40 Prozent.

Bewegung nicht die Stärke der Menschen in RLP

Was die Bewegung angeht, haben die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer noch viel Luft nach oben. Dem DKV-Report zufolge sind die Menschen in Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg am aktivsten. Dort bewegen sich mehr als drei Viertel aller Einwohner ausreichend, um daraus "einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen". Am wenigsten bewegen sich offenbar die Berliner. Rheinland-Pfalz landet in der Kategorie "körperliche Aktivität" auf dem drittletzten Platz.

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Auch Rheinland-Pfälzer sitzen zu viel

"Die Deutschen bleiben auf ihren Stühlen kleben, und das über die Jahre immer mehr", beklagen die Autoren der Studie. Jeder Deutsche sitzt demnach 2023 durchschnittlich 9,2 Stunden pro Werktag. Seit 2021 habe sich die Sitzdauer erneut um gut 30 Minuten gesteigert. Den traurigen Rekord hält demnach aktuell Nordrhein-Westfalen. Dort sitzen die Menschen mit fast 10 Stunden (590 Minuten) pro Werktag am längsten.

Den besten Wert hat Brandenburg mit 505 Minuten. Rheinland-Pfalz liegt mit 513 Minuten pro Tag auf Platz vier. Die Autoren warnen, dass langes Sitzen Krankheitsrisiken erhöhen kann, etwa für Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs. Modellrechnungen zufolge können Vielsitzer ihr Risiko, früher zu ersterben, um circa 20 Prozent reduzieren, wenn sie beispielsweise täglich eine Stunde Sitzen durch Gehen ersetzen.

Viel ungenutztes Potential für gesünderes Leben

Es erreichten wieder mehr Menschen alle Kriterien für eine gute Gesundheit, so das Fazit der Autoren der Studie. Ein positives Ergebnis sei, dass immer weniger Menschen in Deutschland zur Zigarette griffen. Insgesamt werde deutlich, "dass in einigen Bereichen der Gesundheitsvorsorge viel ungenutztes Potenzial für ein besseres Leben schlummert". So helfe mehr Bewegung und Muskeltraining in allen Altersgruppen, die körperliche und geistige Gesundheit länger aufrechtzuerhalten. Die Integration von Erholung in den Alltag, aktive Arbeitspausen und der Abbau von Stress seien hilfreich, um die Entwicklung von Krankheiten zu verhindern und die Resilienz zu stärken.

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