Zwei Polizisten stehen in der Nähe des Fundorts einer Leiche. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Roberto Pfeil)

Pressekonferenz am Mittag

Getötete Zwölfjährige aus Freudenberg: Zwei Mädchen unter Tatverdacht

Stand

Im Fall der getöteten Zwölfjährigen aus Freudenberg gibt es Medienberichten zufolge zwei Tatverdächtige. Nach Angaben der Polizei soll heute Mittag eine Pressekonferenz stattfinden.

Die Konferenz ist für 13:30 Uhr angesetzt. Dort wollen Polizei und Staatsanwaltschaft Informationen zum Obduktionsergebnis und zum Stand der Ermittlungen bekannt geben. Schon im Vorfeld berichteten mehrere Medien, dass zwei Mädchen unter Tatverdacht stehen. Demnach soll es sich um eine Zwölfjährige und eine Dreizehnjährige handeln.

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Das Opfer wurde nach Angaben der Polizei noch am Montag in Mainz obduziert, um die Todesursache festzustellen. Aufgrund des bisherigen Spurenbildes ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einer Gewalttat auszugehen. Hinweise auf ein Sexualverbrechen liegen demnach bislang nicht vor.

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Ist der Fundort auch der Tatort?

Unklar ist derzeit offenbar, ob der Fundort der Leiche auch der Tatort ist. Da die Leiche in Rheinland-Pfalz gefunden wurde, hat die Kriminalpolizei Koblenz die Ermittlungen übernommen. Nach Angaben der Polizei können zum jetzigen Zeitpunkt sowohl aus ermittlungstaktischen Gründen als auch zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Angehörigen keine weiteren Hintergründe zu der Tat genannt werden.

Mädchen war auf dem Weg nach Hause

Der Leichnam des Kindes war am Sonntagmittag an einer Böschung
neben einem Radweg bei Wildenburg auf rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden worden, unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Rund um den Fundort ist nichts als Wald. Das nächste Haus ist einige hundert Meter entfernt. Das Gelände fällt dort steil vom Radweg ab. 

Das getötete Mädchen stammt aus Freudenberg im Siegerland. Die zwölfjährige Luise hatte nach Polizeiangaben am Samstag eine Freundin im Vorort Hohenhain besucht. Gegen 17:30 Uhr habe sie sich auf den rund drei Kilometer langen Heimweg gemacht. Der kürzeste Weg nach Freudenberg geht durch ein Waldstück. Der Leichnam wurde jedoch in der entgegengesetzten Richtung gefunden.

Große Suchaktion: Vermisstes Mädchen tot gefunden

Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte starteten noch am Samstag eine großangelegte Suche, dabei kamen auch Personenspürhunde zum Einsatz. In der Nacht auf Sonntag überflog ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera das Gebiet. Die Polizei veröffentlichte eine Vermisstenmeldung samt Foto von Luise.

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Am Sonntagmittag entdeckten die Einsatzkräfte dann eine weibliche Leiche in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs Wildenburg im Kreis Altenkirchen. Zunächst war unklar, ob es sich um das vermisste Mädchen handelte. Am Abend kam die Bestätigung der Polizei: Bei der Toten handelt es sich um die zwölfjährige Luise.

Polizei kritisiert Spekulationen zur Todesursache

Bereits kurz nach Bekanntwerden des Leichenfundes begannen in den sozialen Netzwerken Spekulationen zur Todesursache des Mädchens. Die Polizei kritisierte diese Spekulationen. Bis jetzt seien keine Hintergründe der Tat bekannt.

Am Montag erinnert an dem Radweg nichts mehr daran, dass hier einen Tag zuvor eine Leiche entdeckt wurde. Keine Polizeiautos, keine Absperrbänder, nichts.

Große Anteilnahme in Freudenberg

An der Gesamtschule in Freudenberg, die Luise besucht hatte, fand am Montag Unterricht statt, es gab aber auch Gesprächsangebote von Psychologen an die Mitschülerinnen und Mitschüler, wie ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg sagte. Das gelte besonders für die Klasse der getöteten Zwölfjährigen.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes stehen vor dem Schulzentrum des ermordeten Mädchens. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Roberto Pfeil)
An der Schule, die das zwölfjährige Mädchen besuchte, herrscht Betroffenheit.

Noch am Sonntagabend hatte es eine Trauerandacht in der Stadt gegeben. Die Bürgermeisterin der Stadt Freudenberg, Nicole Reschke, ließ die Flaggen am Montag auf halbmast setzen. Dem WDR sagte sie: "Wir sind in Freudenberg tief erschüttert und in Gedanken bei den Angehörigen".

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