Gewitter über einem Feld (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Matthias Balk)

Katastrophen-Regionen bereiten sich vor

Neue Unwetter in Rheinland-Pfalz drohen

Stand

Heute drohen örtlich weitere Unwetter mit Gewittern und Starkregen. Regenmengen wie vor einer Woche soll es aber längst nicht geben.

Laut Deutschem Wetterdienst treten am Nachmittag und Abend vermehrt Schauer und Gewitter in Rheinland-Pfalz auf. Dabei sind lokal eng begrenzt Unwetter durch heftigen Starkregen mit Mengen zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich; in mehreren Stunden können örtlich auch um 60 Liter pro Quadratmeter fallen. Der Unwetterwarnung zufolge sind vereinzelt auch Sturmböen um 80 km/h, in der Pfalz auch schwere Sturmböen um 95 km/h und Hagel mit Korngrößen bis 2 cm möglich.

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Der Katastrophenschutz warnt mit Blick auf die von der Flutkatastrophe betroffenen Gebiete besonders mit Überflutungen im Ahrtal. Stärker betroffen von dem Starkregen sind demnach die Ortschaften Schuld, Insul und Dümpelfeld. Auch in der Stadt Bad Neuenahr und der Ortsgemeinde Müsch könnte es zu überfluteten Straßen kommen.

Auch unter anderem in der Vulkaneifel, im Kreis Bitburg-Prüm und im Kreis Trier-Saarburg warnt der Wetterdienst vor Gewittern.

Geringere Regenmenge erwartet

Den Angaben zufolge ist die Wetterlage aber nicht vergleichbar mit der vor einer Woche. Damals waren an einem Tag in den Katastrophengebieten im Norden von Rheinland-Pfalz 150 bis 200 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen.

Dennoch könnten natürlich wieder Keller volllaufen und Straßen überspült werden. Vorsicht sei vor allem dort geboten, wo die Böden durch das Unwetter vor einer Woche noch sehr aufgeweicht seien und viele Hänge kurz vor dem Abrutschen stünden. Es könne leicht neue Erdrutsche geben, aber auch kurzzeitig ansteigende Flusspegel.

Trümmer und verstopfte Kanalisation als Gefahren

Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbands wurde schweres Gerät in die Region geschickt, um im Notfall unmittelbar einschreiten und Wege passierbar machen zu können. Die gute Nachricht sei, dass die Uferbereiche bereits in großen Teilen geräumt seien, sagte der Präsident des Verbandes, Frank Hachemer, im SWR. Menschen seien deswegen unmittelbar möglicherweise nicht mehr betroffen. Allerdings gebe es weiter viele Trümmer, die sich verfangen könnten.

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier rechnet nach aktuellen Hochrechnungen damit, dass es durch die neuen Unwetter an der Ahr "maximal zu einem zweijährigen Hochwasser" kommen könne. Wegen verstopfter Kanalisation könne sich Wasser anstauen.

Gesättige Böden könnten Problem werden

Die Einsatzleitung in den rheinland-pfälzischen Katastrophengebieten kündigte an, die Wetterprognose im Auge zu behalten. Die Böden im Katastrophengebiet seien gesättigt, warnte Katastrophenschutzinspekteur Heinz Wolschendorf.

Auch am Sonntag wechselhaft

Auch am Sonntag werde es keine wesentliche Wetteränderung geben, sagte Schwarz. Es bleibe wechselhaft mit dichten Wolken und Sonnenschein. Dazu gebietsweise Schauer und Gewitter und weiterhin Potenzial für lokale Unwetter. Allerdings sei die Gefahr von Unwettern im Westen geringer als im Osten.

Am Montag dann fließe kühlere Luft in die Westhälfte Deutschlands. Das führe dazu, dass die Gefahr für Unwetter in Rheinland-Pfalz geringer werde.

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