Kerzen vor der Porta Nigra in TRier erinnern an die Opfer der Amokfahrt (Foto: SWR)

Zweiter Jahrestag im Dezember

Amokfahrt Trier: Dauerhafter Gedenkort kommt

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In Trier soll es einen zentralen und mehrere kleine, dezentrale Gedenkorte für die Opfer der Amokfahrt geben. Das haben die Hinterbliebenen entschieden.

Inzwischen sind nach Angaben der Stadt Trier die letzten Abstimmungen erfolgt: Die Hinterbliebenen und Betroffenen hätten sich für einen Ort und die ausführenden Künstler entschieden, sagte ein Sprecher der Stadt Trier. "Es wird einen zentralen Gedenkort und kleinere, dezentrale Gedenkorte in der Fußgängerzone geben." Über die Pläne würden zunächst die städtischen Gremien, dann auch die Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt.

Beim Zeitplan sei man noch in der Abstimmung. Da es sich um zwei Teile handele, also dezentral und zentral, könnte es sein, dass die Fertigstellung nacheinander erfolge, hieß es.

Amokfahrt "ins kollektive Gedächtnis eingebrannt"

Der 1. Dezember habe sich "ins kollektive Gedächtnis der Triererinnen und Trierer eingebrannt", teilte die Stadt weiter mit. "Auch, weil so viele Menschen auf irgendeine Art und Weise von der Tat betroffen waren. Sei es als direktes Opfer, Angehöriger, als Zeuge oder auch als Helfer im Nachgang."

Das Datum und die Ereignisse würden den Menschen lange in Erinnerung bleiben. Deshalb solle in enger Abstimmung mit Angehörigen und Opfern ein dauerhafter Gedenkort eingerichtet werden.

Bereits im vergangenen Jahr wurde den Opfern der Trierer Amokfahrt gedacht (Foto: SWR)
An der Porta Nigra gibt es bereits eine kleine Steintafel in Gedenken an die Opfer der Amokfahrt.

Gedenken zum zweiten Jahrestag

Zwei Jahre nach der tödlichen Amokfahrt in Trier will die Stadt am 1. Dezember erneut der Opfer gedenken. Laut Planung werde Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) mit den Familien der Betroffenen Blumengestecke an der Porta Nigra niederlegen, teilte der Sprecher der Stadt mit.

Zudem sollten wieder die Glocken des Doms und der Trierer Kirchen in der Innenstadt zur damaligen Tatzeit ab 13:46 Uhr vier Minuten lang läuten. Ein Gottesdienst sei auch geplant, um dessen Ausgestaltung sich die Kirche kümmere.

Lebenslänglich für den Amokfahrer von Trier

Bei der Amokfahrt am 1. Dezember 2020 war ein Mann mit seinem Geländewagen durch die Trierer Fußgängerzone gerast und hatte gezielt Passanten angefahren. Fünf Menschen starben, zahlreiche wurden verletzt und traumatisiert.

Der Täter war im August vom Landgericht Trier wegen mehrfachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Zudem hatte das Gericht wegen einer psychischen Erkrankung des Mannes dessen Unterbringung in der Psychiatrie angeordnet.

Trier

Gedenken nach der Amokfahrt in Trier OB Wolfram Leibe: "Wir werden diese Amokfahrt verarbeiten!"

Am 1. Dezember 2020 rast ein Autofahrer durch die Fußgängerzone und reißt fünf Menschen in den Tod, es gibt viele Verletzte. Triers Oberbürgermeister blickt zurück auf diesen Tag.

Archivradio-Gespräch Der Amoklauf von Winnenden und seine Folgen

2009 tötete ein 17-Jähriger im schwäbischen Winnenden 15 Menschen. Die Tat hatte Folgen für seine Familie und das Waffenrecht in Deutschland. Christoph König im Archivradio-Gespräch mit Knut Bauer (SWR 2019)

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SWR