Eine schnelle Verbindung zwischen der Nahe und dem Hunsrück. Das ist das Ziel der Hunsrückspange. Seit Jahren wird geplant. 2019 wurde mit dem Bau des Mittelabschnitts begonnen. Trotzdem ist unklar, wann die Hunsrückspange fertig sein wird. Die wichtigsten Fragen zum Verkehrsprojekt:
Was ist die Hunsrückspange?
Seit wann laufen die Planungen?
Was ist das Ziel der Hunsrückspange?
Wie ist der aktuelle Stand des Projektes?
Warum gibt es Kritik?
Was ist die Hunsrückspange?
Die Hunsrückspange soll die Bundesstraße 41 an der Nahe mit der Bundesstraße 50 in der Nähe des Flughafens Hahn verbinden. Dabei sollen Auto- und Lkw-Fahrer künftig auf dem Weg zwischen Nahe und Hunsrück keine Dörfer und Gemeinden mehr durchfahren müssen.

Seit wann laufen die Planungen?
Wolfgang Hey (SPD) treibt das Projekt schon seit mehr als 50 Jahren voran. Er war Landrat und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein. Vor zehn Jahren hat Hey die Verkehrsinitiative "Viscon" gegründet, um die Verkehrsanbindung in seiner Heimat zu verbessern.
Dabei wird er unter anderem von regionalen Wirtschaftsverbänden unterstützt. Das Ziel, Nahe und Hunsrück auf schnellstmöglichem Weg zu verbinden, verfolgt der 84-Jährige schon seit den 1970er-Jahren.

Damals gab es erste Erfolge, weil eine Landstraße zwischen Fischbach (Nahe) und Herrstein gebaut wurde, um den Verkehr in den Ortskernen zu entlasten. Eigentlich sollte der Ausbau in den 2000er Jahren weitergehen. "Doch dann passierte erst einmal sehr lange praktisch nichts", sagt Wolfgang Hey.
Was ist das Ziel der Hunsrückspange?
Die Hunsrückspange soll die Bedingungen für regionale Unternehmen verbessern. Christina Schwardt, Regionalgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer in Idar-Oberstein, sagt: "Sie verkürzt die Fahrwege und Fahrzeiten."

So sei es für Unternehmen auch einfacher, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Auch Wolfgang Hey glaubt, dass das Verkehrsprojekt die wirtschaftliche Entwicklung in der Region verbessern würde. Ähnlich sieht das auch Rüdiger Franke, Geschäftsführer des Flughafen Hahn: "Wir begrüßen es, wenn das Hunsrückspangen-Projekt weiter vorangetrieben wird."
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Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt betont auf SWR-Anfrage ebenfalls die wirtschaftliche Bedeutung: "Gute Straßen sind entscheidend für die Ansiedlung von Unternehmen, den Erhalt von Arbeitsplätzen und die Attraktivität für Fachkräfte."
Wir begrüßen es, wenn das Hunsrückspangen-Projekt weiter vorangetrieben wird.
Die Hunsrückspange soll aber nicht nur die Wirtschaft voranbringen, sondern auch Hunsrück-Gemeinden wie etwa Rhaunen oder Hottenbach vom Verkehr und damit von Lärm und Abgasen entlasten.

Wie ist der aktuelle Stand des Projektes?
Die Hunsrückspange soll in drei Abschnitten gebaut werden. Seit 2019 wird am Mittelteil der Hunsrückspange gearbeitet. Für Wolfgang Hey und andere Befürworter war das ein Durchbruch. Zum Mittelteil gehört auch die Talbrücke für die Ortsumgehung Rhaunen. An dieser wird derzeit gebaut.

Sie soll noch in diesem Jahr fertig werden. Im kommenden Jahr sollen dann die Straßen an der Brücke gebaut werden. Der Mittelteil der Hunsrückspange soll laut Wirtschaftsministerium in drei Jahren fertig sein und nach derzeitigem Stand rund 25 Millionen Euro kosten.
Warum gibt es Kritik?
Vielen Befürwortern geht der Ausbau nicht schnell genug. Es wurde zum Beispiel jahrelang über den Ausbau der Südabschnittes gestritten, der aufgrund der schwierigen geographischen Lage sehr teuer sei. Seit 2012 gibt es nach Angaben des Landes einen Entwurf für die Streckenplanung. Die Kosten wurden damals bereits auf rund 24 Millionen Euro geschätzt.
Doch nach Angaben des Landes sind detaillierte Untersuchungen notwendig, bevor es losgehen kann. Etwa Lärm- und Verkehrsgutachten. Vom Wirtschaftsministerium heißt es deshalb: "Vor diesem Hintergrund ist eine Abschätzung zum Baubeginn des Südabschnittes aufgrund des frühen Planungsstadiums derzeit nicht seriös darstellbar."
Auch für den dritten Bauabschnitt (Kosten etwa 10 Millionen Euro) im Norden fehlt die Genehmigung. Damit ist auch in diesem Fall unklar, wann gebaut werden kann.
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Die IHK Idar-Oberstein und weitere Wirtschaftsverbände drängen darauf, dass die beiden Abschnitte so schnell wie möglich gebaut werden, damit sich die Hunsrückspange nicht zur unendlichen Geschichte entwickelt. IHK-Geschäftsführerin Schwardt: "Die Hunsrückspange hat nur einen Nutzen, wenn sie als Gesamtprojekt realisiert ist."