Das alte Kloster ist eines der wenigen Gebäude in Schönecken, das noch bröckelt. Aber nicht mehr lange: Ein Investor ist gefunden, der Kaufvertrag wird demnächst unterschrieben. Dann wird das Haus mit den kaputten Scheiben, das seit fast 40 Jahren leer steht, auf Vordermann gebracht.
Neue Wohnungen sollen darin entstehen. "Ich werde oft angerufen und nach Wohnungen in Schönecken gefragt. Demnächst kann ich den Anrufern wieder etwas anbieten.", freut sich Ortsbürgermeister Johannes Arenth.
Den Anreiz für solche Projekte schafft das Förderprogramm "Historische Stadtbereiche" von Bund und Land. 2004 hat Schönecken ein Sanierungsgebiet ausgewiesen. Besitzer von Gebäuden- egal ob Privatleute oder die Gemeinde - können Förderungen für energetische Maßnahmen beantragen. So wird Wohnraum geschaffen und Häuser werden erhalten, die sonst verfallen würden.


Mehr als 20 Häuser im Eifelort haben sich auf diese Weise schon von Schandflecken zu Schmuckstücken gewandelt. Andere wiederum konnten mithilfe der Förderung abgerissen werden. An ihrer Stelle entstanden Parkplätze oder Orte zum Verweilen.
Wie der Platz der "Alten Brennerei", auf dem nun ein Grillplatz ist. "Dort ist ein richtiger, zentraler Treffpunkt für die Schönecker entstanden.", sagt Bürgermeister Arenth.

Genau das ist das Ziel dieser städtebaulichen Förderung, heißt es bei der allgemeinen Bauverwaltung der Verbandsgemeinde Prüm: Historisch gewachsene Orte wie Schönecken würden mit der Zeit oft unattraktiv und die Bausubstanz leide. Die Förderung könne unter die Arme greifen. Wer sein Haus hier saniert, kann sich knapp ein Drittel der Kosten fördern lassen.
Land und Bund tragen 75 Prozent Anteil daran, die Gemeinde Schönecken übernimmt den Rest. Wer sein Gebäude in diesem Sanierungsgebiet fördern lässt, kann letztlich bis zu 45.000 Euro Zuschuss erhalten. Zusätzlich gibt es auch noch steuerliche Vorteile bei der Abschreibung der Sanierung.


Bürgermeister Arenth sieht noch weitere Vorteile für seinen Ort: Eine lange Zeit habe die Gemeinde eher Anwohner verloren. Seit zwei oder drei Jahren verzeichne sie aber einen Zuzug. Mit dem Sanierungsprogramm ist er deshalb sehr zufrieden. Wenn ein Wohnhaus saniert wurde, habe das auch einen Anreiz für die umliegenden Anwohner geboten, sich ebenfalls eine Sanierung fördern zu lassen. "Da gab es einen richtigen Trend.", findet Arenth.
Nur das alte Kloster war lange das Sorgenkind von Schönecken, weil sich kein Investor fand. "Ich kenne mittlerweile jede abgebrochene Fliese in dem Haus. Weil ich schon so viele Interessenten dort durch geführt habe.", sagt Johannes Arenth.
Mithilfe der Förderung konnte aber ein baufälliger Gebäudeteil abgerissen und der Hang dahinter abgesichert werden. Genau der richtige Anreiz für den jetzigen Investor. Der will sich nun um eine anderweitige Förderung bemühen.
Denn wer in Schönecken noch vom Programm "Historische Stadtbereiche" profitieren will, der muss sich beeilen: Das Programm ist ausgelaufen. Mitte kommenden Jahres wird die Gemeinde zusammen mit Bund und Land die Abrechnung machen. Wer es bis dahin noch schafft, sein Sanierungsprojekt abzuschließen, der kann also noch von einer Förderung profitieren.