Anhand von gesammelten Daten aus der Vergangenheit hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für die Region Trier eine Projektion für die Zukunft erstellt. Dabei werden zwei Szenarien durchgespielt: Wie entwickelt sich das Wetter in der Region mit Klimaschutz und wie ohne Maßnahmen zum Klimaschutz.
Wir haben uns angeschaut, was das für den Weinbau, den Ackerbau sowie die Forstwirtschaft in Hunsrück, Eifel und an der Mosel bedeuten könnte.
So stark könnte das Klima sich verändern
Auswirkungen auf die Forstwirtschaft
So stark könnte das Klima sich verändern
Nach Angaben des Umweltministeriums, dass die Daten des DWD veröffentlicht hat, lag die Durchschnittstemperatur von 1991-2020 bei 9,7 Grad. Alleine in den letzten 20 Jahren ist die Durchschnittstemperatur dabei um 0,8 Grad gestiegen.
Bis 2100 prognostizieren die Experten einen Temperaturanstieg von bis zu 4,5 Grad, sollten keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. Würden starke Klimaschutzmaßnahmen ergriffen, wären es nach Angaben des Ministeriums weniger als ein Grad.
Laut Statistik würde es zudem im schlimmsten Fall im Jahr 2100 im Hunsrück, der Eifel und an der Mosel 50 bis 60 Tage "heiße Tage" geben. Das sind Tage, an denen die Temperaturen bei über 30 Grad liegen. Die Daten im Vergleich zeigen, dass das im Zeitraum von 1991 bis 2020 sieben bis elf Tage waren - also deutlich weniger.
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Die Experten prognostizieren jedoch nicht nur steigende Temperaturen und mehr "heiße Tage" bei "keinem Klimaschutz", sondern auch einen Rückgang der Regenmenge um bis zu 20 Prozent in den kommenden 80 Jahren. Besonders gravierend: Der Regen könnte in der Zeit weniger werden, in der Reben und Bäume das Wasser dringend benötigen, um zu wachsen. Auch hier könnte nach Angaben der Experten "starker Klimaschutz" die Probleme abmildern.
Auswirkungen auf den Weinbau
Ein Temperaturanstieg, mehr "heiße Tage" sowie weniger Regen könnten beispielsweise im Moseltal den Weinbau beeinträchtigen.
Trotz Hitze und Trockenheit Winzer im Anbaugebiet Mosel mit Wein 2022 zufrieden
Den Winzern im Weinanbaugebiet Mosel haben in diesem Jahr vor allem Hitze und Trockenheit zu schaffen gemacht. Sie bilanzieren ein "gutes", aber kein überragendes Weinjahr 2022.
Bei Temperaturen über 35 Grad verändere sich die Qualität der Trauben. Die Most- und Weininhaltsstoffe veränderten ihre Anteile, der Alkoholgehalt würde steigen und die Säurewerte sinken, so die Experten des Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen beim Umweltministerium. Dementsprechend erwarten sie, dass sich in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts der Charakter der Weine aufgrund der stetig steigenden Temperaturen verändern wird.
Auswirkungen auf den Ackerbau
Ein Temperaturanstieg, mehr "heiße Tage" sowie weniger Regen könnten beispielsweise den Ackerbau in der Eifel erschweren.
Ernteausfälle wegen Trockenheit Bauern- und Winzerverband fordert Soforthilfen für Landwirte
Wegen der lang anhaltenden Trockenheit fordert der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau in Koblenz Soforthilfen für Landwirte. Es sei die schlimmste Dürre seit 500 Jahren.
Landwirte - unter anderem in der Eifel - beklagten bereits dieses Jahr Ernteausfälle wegen Dürre bei Heu, Weizen und Mais. Wegen der lang anhaltenden Trockenheit forderte der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau im Sommer Soforthilfen für Landwirte. Es sei die schlimmste Dürre seit 500 Jahren, teilte der Verband mit.
Auswirkungen auf die Forstwirtschaft
Ein Temperaturanstieg, mehr "heiße Tage" sowie weniger Regen könnten beispielsweise die Wald- und Forstwirtschaft im Hunsrück verändern.
Hitze und Trockenheit bedrohen Wälder So schlimm leiden die Wälder der Region Trier unter der Trockenheit
Die extremen Temperaturen der letzten Wochen hinterlassen ihre Spuren. Schon etliche Bäume sind gestorben, dabei ist der Sommer noch nicht vorbei.
Nach Angaben des Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen würden weiter steigende Temperaturen die Verbreitung des Borkenkäfers noch mal beschleunigen. Dies würde insbesondere den Fichtenwäldern stark zusetzen. Das Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald rechnet aufgrund des starken Borkenkäferbefalls der Bäume damit, dass in den kommenden Jahren zunehmend Bäume im Wald absterben werden.