Seit 2021 für die SPD im Bundestag

Verena Hubertz: Erfolgreiche Start-up-Gründerin wird Bauministerin

Stand

SPD-Vizefraktionschefin Verena Hubertz aus Trier wird Bundesbauministerin. Das ist inzwischen bestätigt. Wer ist die 37-Jährige und was hat sie bislang in der SPD gemacht?

Es war das Thema "Mindestlohn", das Verena Hubertz motivierte, sich in der SPD zu engagieren. 2009 hatte sie vor der Porta Nigra in Trier eine Rede vom damaligen Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier gehört. Steinmeier fragte, warum es in Deutschland keinen Mindestlohn gebe. Damals habe sie bei Burger King für knapp 6 Euro die Stunde gejobbt, erinnert sich Hubertz später - und sei frustriert gewesen, dass es beim Mindestlohn nicht voranging.

Bundestagsabgeordnete aus Trier

Inzwischen ist die 37-jährige Verena Hubertz SPD-Bundestagsabgeordnete für die Stadt Trier (ihre Geburtsstadt) und den Kreis Trier-Saarburg. Die studierte Betriebswirtin zog 2021 erstmals in den Bundestag ein, wurde eine der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und befasste sich schwerpunktmäßig mit Themen wie Tourismus, Energie, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Bei der diesjährigen Bundestagswahl konnte sie im Wahlkreis Trier über die Landesliste in den Bundestag einziehen. Bei den Koalitionsverhandlungen hatte Hubertz eine wichtige Rolle. So übernahm sie mit Ministerpräsident Schweitzer den SPD-Vorsitz in der Koalitions-Arbeitsgruppe "Wirtschaft". In der freien Wirtschaft kennt Hubertz sich aus.

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Unternehmerin mit Mut

2013 gründete sie gemeinsam mit einer Studienkollegin das Startup "Kitchen Stories", eine Koch-Plattform. Die beiden Gründerinnen fanden zunächst keine Investoren, aufgeben wollten sie aber nicht.

"Wir verkauften das Auto meiner Mitgründerin und sammelten etwa 25.000 Euro aus dem Familien- und Freundeskreis ein", erzählt Hubertz auf ihrer Website. 2014 brachten sie Kitchen Stories als App heraus. "Jetzt kamen die Investoren auf uns zu". Heute arbeiten demnach 70 Menschen für die Plattform und sie hat Millionen Nutzende weltweit.

Ende 2020 verließ Hubertz das Unternehmen und zog von Berlin zurück nach Trier, um für die SPD bei der Bundestagswahl anzutreten. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen nach ihren Angaben 20 Millionen Nutzer und über 50 Mitarbeitende mit 18 Nationalitäten.

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"Karrierefrau" mit Erfahrungen in der Baubranche

In der vergangenen Legislaturperiode setzte sich Verena Hubertz im Bereich Bauen und Wohnen insbesondere für mehr Mieterschutz und etwa die Aufstockung des Wohngeldes ein. Sie plädierte außerdem für die Verlängerung der Mietpreisbremse.

Malu Dreyer, frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, schätzt an ihrer Parteifreundin ihre Ehrlichkeit und dass sie "unglaublich engagiert ist". Hubertz bringe tolle Kompetenzen in die Politik mit ein als "Frau, die in der Wirtschaft schon selber mal Karriere gemacht hat".

Auch das Baugewerbe begrüßte Hubertz' Nominierung. Sie habe sich bei ihrer Abgeordnetenarbeit bereits "intensiv mit Fragen des Bauens und Wohnens befasst", betonte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Beim Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft, Axel Gedaschko, schwang auch Skepsis mit: "Gerade beim komplexen Thema Wohnen, das alle Lebensbereiche betrifft und viel Fachkompetenz erfordert, sind sicherlich mehr als 100 Tage notwendig, um sich in der Tiefe einzuarbeiten", erklärte er.

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