Auf seinen schwarzen Hut verzichtete der Künstler nie. Auch war Jakob Schwarzkopf stets schwarz gekleidet. Geboren wurde er 1926 in Koblenz. Zur Ausbildung ging er nach Trier zur Werkkunstschule. Schwarzkopf zählt zu den bedeutendsten deutschen Glasmalern des 20. Jahrhunderts. Er hatte viele Aufträge in Kirchen, deren Fenster im Zweiten Weltkrieg beschädigt worden waren.
Seine Glaskunst findet man in der Region Trier in zahlreichen Kirchen im Hunsrück, in Trier und in Luxemburg - insgesamt in mehr als 350 sakralen und profanen Gebäuden in Deutschland, Luxemburg, Belgien, Japan, Korea, Thailand und den USA. Jakob Schwarzkopf war auch Maler und Zeichner. 2001 ist er in Trier gestorben. Mit der aktuellen Ausstellung erinnert das Kulturzentrum Tuchfabrik Trier an einen großen Künstler, der in Trier sehr viele Freunde hatte.
Roland Fink war viele Jahrzehnte mit Jakob Schwarzkopf befreundet
Roland Fink hat Jakob Schwarzkopf 1960 im Trierer Hotel Deutscher Hof im "Stübchen" kennengelernt. Dort kamen abends meist die Trierer Geschäftsleute zusammen, erzählt er. Zwischen ihm und Schwarzkopf habe sich eine enge Freundschaft entwickelt.
Im "Stübchen" traf man sich auch oft schon morgens. Gegen sieben Uhr sei Jakob Schwarzkopf dort hingekommen und habe einen Kamillentee bestellt. Das sei aber gewissermaßen das Codewort für ein Gläschen Sekt gewesen. Dieses sei ihm dann in einem Teeglas serviert worden.
Mehrmals waren Jakob Schwarzkopf und Roland Fink in den USA. In New York, Florida, Chicago und Kentucky. Kunstwerke in den ganz großen Museen habe man sich angeschaut, erzählt Fink. Jakob Schwarzkopf habe dort auch viele Arbeiten geschaffen. "Das war sein Ding, dass er überall gezeichnet hat. Wo er es sich bequem machen konnte, hat er sich hingesetzt. In New York - bei den Hochhäusern - war es einfacher, sich auf den Bürgersteig zu setzen und zu zeichnen", erinnert sich Roland Fink.
Häufig sei er auch mit dem Jakob einfach in der Region Trier herumgefahren. Im Hunsrück zum Beispiel hat er als Glaskünstler viele Kirchenfenster gemacht. Die wollte er noch mal anschauen.
Arbeiten aus New York sind erstmals öffentlich zu sehen
Roland Fink schätzt, dass er um die 100 Werke von Jakob Schwarzkopf besitzt. Man findet sie in seinem Flur und in seiner Wohnung. Es sind Landschaften, biblische Motive und Zeichnungen weiblicher Akte.
Die Idee der Tuchfabrik, eine Ausstellung über den Künstler zu machen und dabei bei seinen Freunden und Bekannten nachzufragen, ob sie ihre "Schwarzköpfe" ausleihen, fand er super. 13 Arbeiten von ihm seien auch dabei. Sie seien während der gemeinsamen USA-Aufenthalte entstanden und noch nicht öffentlich gezeigt worden.
53 Leihgeber haben mehr als 200 Werke zur Verfügung gestellt
Die Idee, eine Ausstellung aus Privatbesitz über Jakob Schwarzkopf zu machen, kam richtig gut an, sagt der Kurator Andreas Hamacher. "Wir haben damit offene Türen eingerannt und oft, wenn ich bei Privatleuten Bilder abgeholt habe, saß ich am Küchentisch und hörte Geschichten und Anekdoten über den bekannten Trierer Künstler", sagt Hamacher. Insgesamt haben sich 53 Leihgeber gemeldet. Die Ausstellung im zweiten Obergeschoss der Trierer Tufa umfasst mehr als 200 Werke.
Jakob Schwarzkopf blieb trotz seines Erfolgs und Ruhms bescheiden
Zeitzeugen beschreiben Jakob Schwarzkopf als einen lebenslustigen, geselligen Menschen. Er hat gern gelacht, beschreibt Roland Fink seinen verstorbenen Freund. Nichts sei ihm zu viel gewesen. Er habe jedem, der ihn angesprochen habe, zugehört. Er sei sozial gewesen und sei eigentlich mit allen Menschen gut zurechtgekommen. Er sei auf alle zugegangen.
Hingegen in der Öffentlichkeit im Mittelpunkt zu stehen - bei Ausstellungen oder Ehrungen - das habe er gar nicht gemocht. Da sei er lieber bescheiden im Hintergrund geblieben. "Muss man das denn alles schreiben", habe er jedes Mal zu bedenken gegeben, wenn es um seine Verdienste ging.