LKW wird beladen (Foto: SWR)

Russland-Ukraine-Krieg

Malteser Trier schicken Hilfstransport in die Ukraine

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AUTOR/IN
Lena Bathge

Der Trierer Malteser Hilfsdienst hat am Donnerstagmorgen einen Hilfstransport in die Ukraine geschickt. Dieser soll Menschen zugutekommen, die ihre Heimat verlassen müssen.

Seit mehr als 30 Jahren verbindet den Malteser Hilfsdienst Trier eine enge Freundschaft mit der Ukraine. Nach der Wende in Osteuropa halfen die Trierer Malteser beim Aufbau einer Schwesterorganisation in der Westukraine.

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Schon damals mit dabei: Ulrich Mathey, Auslandsreferent der Malteser im Bistum Trier. Die Nachricht über den Angriff Russlands auf die Ukraine am frühen Donnerstagmorgen löst bei ihm vor allem Bestürzung aus.

"Wir sind im Laufe der Zeit zu einer Familie geworden. Das war erschreckend, man muss sich Sorgen machen."

Kisten mit Materialspenden stehen gestapelt.  (Foto: SWR)
Spenden warten darauf, verladen zu werden. In den Kisten befinden sich unter anderem OP-Masken, Schutzkittel und Verbandsmaterial. Bild in Detailansicht öffnen
Millimeterarbeit mit dem Gabelstapler: Mitglieder des Malteser Hilfsdienst in Trier verladen eine Feldküche, die in der Ukraine Binnenflüchtlinge und Bedürftige mit warmen Mahlzeiten versorgen soll. Bild in Detailansicht öffnen
Ulrich Mathey packt persönlich mit an. Der Auslandsreferent der Malteser in der Diözese Trier war von Anfang an mit dabei und hat die Freundschaft mit der Partnerorganisation in der Ukraine selbst mit aufgebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Insgesamt sieben Zelte schicken die Trierer Malteser in die Ukraine. Drei davon sind Küchenzelte, die gemeinsam mit der Feldküche im Einsatz sind. Bild in Detailansicht öffnen
Auch Rollstühle und Rollatoren sind Teil des Hilfskonvoi. Bild in Detailansicht öffnen
Ein letzter Check der Ladung, dann ist der Lkw mit den Hilfsgütern bereit zur Abfahrt. Bild in Detailansicht öffnen

Hilfstransport soll Flüchtlingen helfen

Der Hilfstransport sollte ursprünglich schon im Herbst aufbrechen, konnte aber wegen fehlender Transportkapazitäten nicht starten. Nun ist er dringender denn je: Die Spenden sollen in der Ukraine vor allem armen und älteren Menschen, aber auch vielen Binnenflüchtlingen zugutekommen.

Viele von ihnen leben seit der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014 im Westen der Ukraine. Durch den neuen Konflikt könnte ihre Zahl noch einmal dramatisch ansteigen, umso wichtiger sei daher jetzt ihre Versorgung, so die Malteser.

Drei neue Feldküchen für die Ukraine

Bislang sind bereits neun Malteser-Feldküchen aus Deutschland in der Ukraine im Einsatz und versorgen Binnenflüchtlinge und Bedürftige mit warmen Mahlzeiten. Jetzt kommen noch einmal drei hinzu, so Mathey.

Sie sollen in Transkarpatien an der Grenze zu Ungarn und in Riwne im Westen der Ukraine zum Einsatz kommen. Die Dritte war für die Region Donezk eingeplant. Ob es dabei bleiben kann, ist nach den Ereignissen der letzten Nacht noch offen.

Auch medizinisches Material wird mitgeliefert

"Neben den Feldküchen haben wir noch drei Küchenzelte, vier Unterkunftszelte und medizinisches Material, das wir von einer Firma gespendet bekommen haben", erzählt Mathey. Dazu gehören OP-Masken, Schutzkittel und Verbandsmaterial. Auch Rollstühle und Rollatoren werden in die Ukraine transportiert.

"Wir wollen den Menschen in der Ukraine weiter helfen, aber wie es im Einzelnen geschieht, können wir noch nicht sagen."

Zukunft der Zusammenarbeit ist ungewiss

Nach zwei Stunden ist alles verladen und bereit zur Abfahrt. Ulrich Mathey blickt dem Lkw mit Sorge und einem Gefühl der Ungewissheit nach. Wie wird sich der Russland-Ukraine-Krieg entwickeln? In den kommenden Wochen und Monaten wollen die deutschen Malteser ihre Unterstützung für die Ukraine intensivieren. Vor allem die humanitäre Hilfe für die Vertriebenen des Krieges soll ein Schwerpunkt sein.

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Lena Bathge