Kaputte Straßen, zerstörte Häuser, verzweifelte Menschen: Matthäus Wanzek war in den vergangenen Monaten insgesamt viermal in der Ukraine, fuhr mit seinem Transporter bis an die Nähe der Front in Charkiw.
Zum fünften Mal in der Ukraine
Er und seine Mitstreiter waren in Gebieten unterwegs, in denen sie von der ukrainischen Nationalgarde begleitet werden mussten, während aus der Ferne die Schüsse der Artillerie zu hören waren. So erzählt es der Saarburger, der in Trier arbeitet.
"Ich bin eigentlich Pazifist, aber ich weiß jetzt, was Krieg ist. Das ist etwas, was ich mir niemals hätte vorstellen können in meinem Leben."
Am Montag ist Wanzek zu seiner fünften Mission aufgebrochen. Das Ziel ist wieder Charkiw. Begleitet wird er dabei von insgesamt sieben Männern und Frauen aus Trier, der Eifel, Bayern und seiner ehemaligen Heimat Lennestadt in Nordrhein-Westfalen.
Fokus liegt auf der Strom- und Wärmeversorgung
Unter ihnen ist auch der Trierer Simon Meier, der das zweite Mal dabei ist. Ihn hat auf der ersten Fahrt vor allem die Dankbarkeit der Ukrainerinnen und Ukrainer überwältigt, die das Team mit Kleidung und Nahrung unterstützen konnte.

"In diesem Moment habe ich realisiert, dass es gerade das wichtigste ist, was ich jemals in meinem Leben gemacht habe."
Diesmal fährt die achtköpfige Gruppe mit insgesamt vier voll beladenen Transportern in die Ukraine. Sie wollen die Menschen mit Lebensmitteln, aber auch mit Stromgeneratoren und kleinen Heizöfen versorgen, weil in der Ukraine die Strom- und Wärmeversorgung in vielen Gebieten nicht mehr intakt sei.
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Zunächst fährt Florian Wurzbacher Geflüchtete von der Grenze in den Hunsrück. Jetzt reicht ihm das nicht mehr. Er riskiert viel, um den Schwächsten in der Ukraine zu helfen.
Hilfsbereitschaft ist überwältigend
Unterstützt werden sie in der Ukraine von einem Netzwerk aus Hilfsorganisationen und Institutionen, das Wanzek, der russisch und ukrainisch spricht, während seiner Fahrten aufgebaut hat und von vielen Menschen aus der Region Trier, die sich mit Geld- und Sachspenden an der Mission beteiligt haben.

"Wir werden immer noch von der Hilfsbereitschaft getragen, die uns entgegengebracht wird."
Am 20. Januar wollen Wanzek und seine Begleiter wieder zurück sein. Der Saarburger ist sich sicher, dass es nicht seine letzte Fahrt in die Ukraine sein wird.