Mit dem  "Archäologischen Stadtkataster" soll künftig das kulturelle Erbe der Stadt erhoben, gebündelt und ausgewertet werden. Innenminister Roger Lewentz und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe informieren sich dazu in den Barbarathemen in Trier. (Foto: SWR, Andrea Meisberger)

Landesweit einmaliges Projekt

Was liegt denn da unter der Erde? Trier bekommt ein "Archäologie-Kataster"

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In der alten Römerstadt Trier soll das bauliche kulturelle Erbe systematisch in einem "archäologischen Stadtkataster" erfasst werden. Es gilt als landesweit einmaliges Projekt.

Ziel sei es, das kulturelle Erbe der Stadt zu erheben, zu bündeln und auszuwerten, um einen digitalen Masterplan als Planungsgrundlage für die weitere Innenstadtentwicklung zu erhalten.

Die Verzahnung der Bereiche Kulturelles Erbe und Städtebau sei ihm ein großes Anliegen, erklärte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD).

In der Römerstadt Trier soll das bauliche kulturelle Erbe in Zukunft systematisch in einem "Archäologischen Stadtkataster" erfasst werden. (Foto: SWR, Andrea Meisberger)
In der Römerstadt Trier soll das bauliche kulturelle Erbe in Zukunft systematisch in einem "Archäologischen Stadtkataster" erfasst werden.

Untersucht werden soll die Achse vom Moselufer bis zum Amphitheater. Dort liegen vier Unesco-Welterbestätten, Bodendenkmäler, Baudenkmäler, Flächenpotenziale zur Nutzung für neue Bauprojekte sowie Naturdenkmäler. Für das bis Ende September 2023 angelegte Pilotprojekt ist den Angaben zufolge eine Förderung in Höhe von 693.000 Euro bewilligt worden.

Die Barbarthermen in Trier - die zum UNESCO-Welterbe gehörenden Ruinen waren die zweitgrößte Thermenanlage im römischen Reich. (Foto: SWR, Andrea Meisberger)
Die Barbarthermen in Trier - die zum UNESCO-Welterbe gehörenden Ruinen waren die zweitgrößte Thermenanlage im römischen Reich.

Innenminister Roger Lewentz und der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (beide SPD) haben das Projekt am Mittwoch in Trier vorgestellt. Zu wissen, was im Verborgenen unter der Erde liege, sei für die Entwicklung der Innenstadt bedeutsam, teilten Stadt und Land mit.

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Kulturelles Erbe aus der Römerzeit

Um das Kataster zu erstellen, arbeiten die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und die Stadt Trier eng zusammen. Gefördert wird das Projekt durch die Städtebauförderung des Innenministeriums.

Die Grabungen am Humboldt-Gymnasium in Trier sollen Anfang Juli starten und ein halbes Jahr dauern. (Foto: SWR, Dunja von Morzé)
Die Grabungen am Humboldt-Gymnasium in Trier sollen Anfang Juli starten und ein halbes Jahr dauern.

Nach Angaben des Ministeriums ist es ein landesweit einmaliges Projekt. Trier gilt als älteste Stadt Deutschlands und war einst größte Römermetropole nördlich der Alpen.

Am Humboldt-Gymnasium in Trier suchen Archäologen nach Überresten einer Römervilla.  (Foto: SWR, Dunja von Morzé)
Am Humboldt-Gymnasium in Trier suchen Archäologen nach Überresten einer Römervilla.
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