Vor dem Landgericht Trier hat der Prozess gegen einen Mann aus der Ukraine begonnen. Der Angeklagte soll eine Landsfrau in Trier getötet haben. (Foto: SWR)

Motiv Eifersucht

Tote Ukrainerin in Trierer Hotel: Prozess wegen Mordes begonnen

Stand

Im Prozess wegen Mordes an einer Ukrainerin in einem Trierer Hotel hat der Staatsanwalt am Donnerstag die Anklage verlesen. Beschuldigt ist ein 34-jähriger Mann.

Im März war die Frau tot in einem Hotel gefunden worden. Der Angeklagte soll die Frau aus der Ukraine ermordet haben. Laut Anklage hatten sich der mutmaßliche Täter und sein Opfer am 26. März in einem Trierer Hotel getroffen. Beide kannten sich aus ihrem Heimatland – der Ukraine. Ende März war die Frau mit ihrer Familie vor dem Krieg aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Sie lebte im Saarland, der Angeklagte in der Region um Neuwied.

Verabredung in einem Trierer Hotel

Zunächst sei es zu einvernehmlichem Sex gekommen. Als die Frau danach auf ihrem Handy Nachrichten schrieb, sei der Mann eifersüchtig geworden und habe sich spontan entschlossen, sie zu töten. Er habe im Badezimmer die Dusche angestellt, um vorzutäuschen, dass er darunter stehe. Heimtückisch habe er die ahnungslose Frau von hinten mit beiden Händen erdrosselt und anschließend mit einem Bettlaken erwürgt. Er soll die Tote in einem Bettkasten im Hotel versteckt und sämtliche persönlichen Gegenstände von ihr mitgenommen haben. Abends sei der Tatverdächtige mit dem Zug von Trier nach Koblenz gefahren. Dann verlor sich die Spur zunächst. Mitarbeiter des Hotels fanden die Tote zwei Tage später. Ihre Familie hatte sie vorher als vermisst gemeldet.

Die tote Frau in einem Hotel in Trier wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. (Foto: SWR)
Die tote Frau in einem Hotel in Trier wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.

Internationale Fahndung eingeleitet

Nach dem Mann wurde mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. In der Nacht zum 2. April sei er von Beamten der Bundespolizei in einem Zug nach Regensburg gefasst worden. Er habe sich widerstandslos festnehmen lassen.

Angeklagter gesteht die Tat

Im Laufe der Ermittlungen habe der Angeklagte bei polizeilichen Vernehmungen die Tat gestanden. Als Motiv habe er Eifersucht angegeben. Er habe angenommen, dass die Frau mit ihrem Mobiltelefon Nachrichten an andere Männer geschickt habe.

Staatsanwaltschaft spricht von heimtückischem Mord

Laut Anklageschrift war die Frau bei dem Angriff von hinten völlig wehrlos gewesen. Sie habe nichts geahnt. Die Tat sei heimtückisch begangen worden. Heimtücke ist ein sogenanntes Mordmerkmal. Die Staatsanwaltschaft erhob daher Anklage wegen Mordes.

Vor dem Landgericht Trier wirkte der Angeklagte zum Prozessauftakt am Donnerstag teilnahmslos. Durch seinen Anwalt ließ er mitteilen, dass er sich zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise äußern wird. Der Prozess wird am 12. Oktober fortgesetzt.

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