Ich bin mit der Leiterin des Trierer Tierheims, Heike Weber, verabredet. Schon am Telefon hat sie angedeutet, dass sie und ihre Mitarbeiter alle Hände voll zu tun haben. 19 Hunde auf einmal habe sie aufgenommen. Sie führt mich über das Gelände. Als wir zu den Hundezwingern kommen, schlagen die Hunde an. Das Gebell wird immer lauter. Sie sagt, sie wisse nicht, ob sie die 18 Doggen und den Dobermann weitervermitteln könne. Noch seien die Hunde Eigentum der Halter.
Hohe Kosten für das Tierheim
Solche Großaufnahmen stellten das Tierheim in Trier immer wieder vor große Herausforderungen, sagt Weber. Der Träger des Tierheims ist der Tierschutzverein. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Antz sagt, er gehe von monatlichen Fixkosten von 70.000 Euro im Tierheim aus. Denn zu den Futterkosten käme Geld für Personal, Tierarzt, Instandhaltung und Heizkosten.

Viel Aufwand für Reinigung und Pflege
Das Katzenhaus wird gerade gereinigt, als wir es betreten. In einem Abschnitt warten etwa zehn Katzen darauf, dass sie an neue Besitzer vermittelt werden können. Ein paar Meter weiter befindet sich ein Gehege für Kaninchen. Im August bekam das Tierheim auf einmal fast 120 Kaninchen plus einige Meerschweinchen aus einer einzigen Haltung. Heike Weber sagt, es sei schwierig, diese Kleintiere weiter zu vermitteln. Die Kaninchen mussten aufgepäppelt und medizinisch versorgt werden. Ob aber jetzt alle gesund seien, könne sie noch nicht abschätzen.
Vorstand arbeitet ehrenamtlich
Ein weiteres Problem sieht Weber in der Struktur. Denn der Verein, der das Tierheim managt, arbeite ehrenamtlich. Dabei sei das im Grunde ein Fulltime-Job. Der Vorsitzende, Ulrich Antz, bestätigt, dass die Arbeit nicht in wenigen Stunden nebenbei erledigt sei. Es gebe viele Herausforderungen. Und natürlich sei auch eine davon, Zuschüsse zu bekommen. Denn mit Spenden allein ließe sich der Unterhalt eines Tierheims mit momentan 170 Tieren nicht stemmen.
Schwierige Struktur
Antz findet die Struktur des Tierheims problematisch. So solle im Prinzip der ehrenamtliche Vorstand bestimmen, wie das Tierheim arbeite. Die Leiterin wiederum sei angestellt und dort hauptberuflich tätig. Hinzu komme, dass es auch im Verein nicht immer ein Miteinander, sondern manchmal auch ein Gegeneinander gebe. Wichtig wäre aber, meint Antz, dass alle an einem Strang zögen.